Der Westen täuscht sich selbst – warum Putin nur Stärke versteht und Verhandlungen scheitern müssen

Ein Beitrag von

Dr. Alexander Wolf

Der Krieg wird zu Ende gekämpft.

Fast vier Jahre Vollinvasion. Zwölf Jahre Krieg.
Und immer noch klammert sich der Westen an die Hoffnung, man könne Putin mit wirtschaftlichen Anreizen oder diplomatischem Entgegenkommen stoppen.

Der Historiker Jan Claas Behrends zerlegt diese Illusion in seiner aktuellen Analyse gnadenlos.

Ob Angela Merkel früher oder Donald Trump heute: Der Ansatz Handel gegen Frieden scheitert. Immer.

Warum? Weil wir einen fundamentalen Fehler machen: Wir projizieren unsere rationale Logik auf einen Gegner, der nach archaischen Regeln spielt.

Hier sind die fünf historischen Gründe, warum Verhandlungen ohne massive militärische Stärke sinnlos sind:

Imperialer Kern

Russlands Eliten haben das Jahr 1991 nie akzeptiert. Souveräne Nachbarn sind für sie kein Völkerrechtssubjekt, sondern eine Anomalie, die korrigiert werden muss.

Gewalt als DNA

Moskau führt seit 1979 fast ununterbrochen Krieg. Tschetschenien, Georgien, Syrien. Gewalt ist dort kein letztes Mittel, sondern normaler außenpolitischer Alltag.

Der KGB-Staat

Im Gegensatz zu Deutschland nach 1945 wurden Armee und Geheimdienst nie reformiert. Sie sind der Staat. Wir verhandeln nicht mit Politikern, sondern mit einem gewaltbereiten Apparat.

Sowjet-Nostalgie

Die Generation Putin will keine moderne Wirtschaft. Sie will den Supermacht-Status der 1970er zurück. Macht wiegt schwerer als Wohlstand. Wer mit Geld droht, droht ins Leere.

Schwäche provoziert

Zwanzig Jahre Dialogangebote wie Reset oder Minsk I und II wurden im Kreml stets als Einladung zur nächsten Aggression verstanden.

Die harte Wahrheit für 2026:

Dies ist ein existenzieller Krieg.

Für die Ukraine geht es um das nackte Überleben als Volk.
Für Putin geht es um den Machterhalt und sein physisches Überleben.

Dazwischen gibt es keinen Kompromiss.

Wer jetzt Besonnenheit fordert, erntet in Moskau nur Verachtung.

Frieden entsteht nicht durch nette Worte.
Er entsteht, wenn die Kosten des Krieges höher sind als sein Nutzen.

Wir müssen aufhören, uns die Welt schönzureden.

Der Gegner hat sich längst entschieden.

Wann tun wir es?

Bild: Politico

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