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Der nachfolgende Artikel macht deutlich, dass das IW Köln mit allen seinen Ablegern eine CDU/CSU-und FDP-nahestehende Lobbyorganisation ist.
Im Rahmen der einzelnen Artikel werden diese Verbindungen offengelegt.
Teil 1 befasst sich zunächst mit der Struktur.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) gilt als einflussreicher arbeitgebernaher Thinktank in Deutschland.
Um seine Rolle zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Gründungsgeschichte und die Vielzahl an Tochtergesellschaften, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden sind.
Die Gründung des Mutterhauses
Das IW wurde am 16. Januar 1951 als Deutsches Industrie-Institut (DI) gegründet und nahm seine Arbeit am 2. Mai 1951 in Köln auf. Ziel war eine „breitgefächerte volkswirtschaftliche Aufklärungsarbeit über Leistungen und Grundsätze der freien Unternehmerwirtschaft“.
- Erste Geschäftsführer (1951): Otto Mejer (Journalist) und Dr. Fritz Hellwig (später CDU-Bundestagsabgeordneter),
- Heutige Leitung: Prof. Dr. Michael Hüther (Direktor seit 2004), Dr. Klaus Hafemann (kaufmännischer Geschäftsführer), Prof. Dr. Hubertus Bardt (Geschäftsführer, Leiter Wissenschaft).
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften des IW-Verbunds

IW Medien GmbH (1952)
Die Kommunikations- und PR-Tochter des IW, hervorgegangen aus dem Deutschen Instituts-Verlag.
- Gründung: 1952,
- Geschäftsführung: Axel Rhein, Dinah Erdmann,
- Besonderheit: Alleingesellschafterin der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
IW Consult GmbH (1998)
Kommerzielle Beratungsgesellschaft für Studien, Standort- und Branchenanalysen.
- Geschäftsführung: Dr. Henry Goecke, Hanno Kempermann.
IW JUNIOR gGmbH (2008/2009)
Aus Entrepreneurship-Programmen seit 1994 hervorgegangen, später als gemeinnützige GmbH ausgegründet.
- Geschäftsführung: Miriam Reitz.
IW Facility GmbH (2007)
Facility-Services und interne Dienstleistungen für den Verbund.
- Geschäftsführung: Michael Burbach, Michael M. Krögel,
- Prokura: Dr. Klaus Hafemann.
IW Akademie GmbH (2012)
Zuständig für Weiterbildung und Studiengänge, u. a. den Master „Behavioral Ethics, Economics and Psychology“ mit der TH Köln.
- Geschäftsführung: Prof. Dr. Dominik H. Enste.
3k personalberatung GmbH (3k Transformation) (2000 / seit 2021 im Verbund)
Transformations- und Change-Beratung, 2000 gegründet, seit 2021 Teil des IW-Verbunds.
- Geschäftsführung: Kerstin Karuschkat.
IW Gesellschaftsforschung gGmbH (2024)
Gemeinnützige Neugründung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung über gesellschaftliche Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Erfolgs.
- Geschäftsführung: Dr. Matthias Diermeier.
Tochter der Tochter: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Die INSM wurde am 12. Oktober 2000 gegründet (zunächst als berolino.pr), 2007 umbenannt und 2010 nach Berlin verlegt. Sie ist eine 100%ige Tochter der IW Medien GmbH und gilt als wichtigstes Lobbyinstrument des IW-Verbunds.
- Aktueller Geschäftsführer: Thorsten Alsleben (seit April 2023).
Zusatz: Der frühere Förderverein der INSM
Neben den offiziellen Gesellschaften des IW existierte bis 2016 ein Förderverein der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (FINSM e. V.). Der Verein wurde 2005 gegründet und am 22. Februar 2016 aufgelöst.
- Der Förderverein fungierte als Unterstützer- und Netzwerkplattform für die INSM,
- unter den prominenten Fördermitgliedern befand sich Friedrich Merz,
- weitere wirtschaftsnahe Persönlichkeiten waren beteiligt, was die frühe politische Verankerung in CDU-Kreisen sichtbar machte.
Damit wurde die Vernetzung des IW-Verbunds über seine Tochtergesellschaften hinaus auch über Vereinsstrukturen politisch wirksam – ein wichtiger Baustein zum Verständnis der späteren Nähe zu CDU/CSU und FDP.
Zusatz: Thorsten Alsleben – der heutige Geschäftsführer der INSM

Thorsten Alsleben ist seit April 2023 Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Sein beruflicher Werdegang zeigt deutlich die Nähe zur CDU und deren wirtschaftsnahem Umfeld.
- Politischer Hintergrund: Alsleben war viele Jahre Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), der einflussreichen Wirtschaftsvereinigung innerhalb der CDU/CSU,
- Vorherige Stationen: Tätigkeit als Redenschreiber und Büroleiter für CDU-Politiker, unter anderem für den damaligen Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU),
- Lobbyorganisation: Die MIT ist kein unabhängiger Verband, sondern die offizielle Wirtschafts- und Lobbyvereinigung der CDU/CSU. Sie vertritt insbesondere mittelständische Unternehmer und pflegt enge Verbindungen zur Parteiführung,
- Bedeutung: Mit dem Wechsel von der MIT zur INSM setzte Alsleben seine Rolle als wirtschaftsliberaler Interessenvertreter im unmittelbaren Umfeld der CDU fort.
Dieser Werdegang macht deutlich: Die INSM wird heute von einer Führungspersönlichkeit geleitet, die zuvor direkt aus der parteinahen Lobbyorganisation der CDU kam. Damit ist die personelle Nähe zur Union nicht zu übersehen.
Resümee
Seit der Gründung 1951 hat sich das IW Köln von einem Institut zu einem weitverzweigten Verbund aus Forschung, Beratung, PR, Lobbyarbeit und Bildung entwickelt. Mit Töchtern wie IW Medien, IW Consult, IW Akademie sowie der INSM bündelt der Verbund wissenschaftliche Analysen und gezielte Interessenvertretung.
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Wer aber aus Frust dann lieber als Protestwähler die AfD wählt, der wählt eine noch schlimmer vernetzte Partei.
Dies wird deutlich, wenn Du diesen Link anklickst:
https://blog-demokratie.de/?s=AfD+Teil
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