– Demokratie der Mitte, weil Energiepolitik kein Spielplatz für fossile Interessen sein darf –
Warum unser Strom so teuer ist – und was Gas damit zu tun hat
Deutschland zählt zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen weltweit – obwohl wir bei Wind- und Solarstrom europäische Spitzenreiter sind.
Die technische Erklärung greift zu kurz.
Denn hinter dem Preis steckt ein System – und eine politische Strategie:
Der Strompreis an der Börse richtet sich immer nach dem teuersten Kraftwerk, das gerade benötigt wird. In den meisten Fällen ist das Gas.
Der Strommarkt-Trick: Die Merit-Order als fossiles Hebelwerk
Am Strommarkt gilt die sogenannte Merit-Order:
Kraftwerke werden nach Produktionskosten sortiert.
Wind und Sonne kommen zuerst, dann Kohle, zuletzt Gas – das teuerste.
Wenn zur Abdeckung der Nachfrage ein Gaskraftwerk benötigt wird, bestimmt dessen hoher Preis den Börsenpreis für alle Anbieter – auch für Solar- und Windstrom.
!!! Merksatz: !!! Je öfter Gas in die Stromherstellung eingebunden ist, desto höher ist der Gewinn bei Wind- und Photovoltaik – denn dann gilt für alle Stromarten der teure Gaspreis. Der größte Profit mit Windstrom entsteht paradoxerweise genau dann, wenn fossile Kraftwerke dauerhaft mitlaufen.
Katherina Reiche: Die Ministerin, die mehr Gas will
Seit Mai 2025 ist Katherina Reiche Bundesministerin für Wirtschaft und Energie im Kabinett Merz.
Zuvor war sie Top-Lobbyistin bei E.ON, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats und Chefin der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Kaum jemand ist enger mit fossilen Interessen vernetzt – und nun sitzt sie im Zentrum der deutschen Energiepolitik.
Kaum im Amt, kündigte Reiche einen massiven Ausbau von 20 Gigawatt Gaskraftwerken an. Öffentlich verkauft als Beitrag zur Versorgungssicherheit, hätte dieses Vorhaben die Abhängigkeit vom teuren Gasstrom verzehnfacht – und die Preise weiter nach oben getrieben.
EU bremst Reiche – Habecks Planung bleibt
Die Europäische Kommission schob dem Vorhaben einen Riegel vor:
Die 20 GW Gasausbau wurden als klimapolitisch kontraproduktiv und marktverzerrend kritisiert.
Übrig blieb am Ende nur die ursprünglich geplante Reservekapazität von etwa 10 GW, die noch unter Minister Robert Habeck konzipiert worden war – fokussiert auf flexible, effiziente und H₂-ready-Anlagen, nicht auf flächendeckende fossile Dominanz.
Fossile Strategie durch die Hintertür?
Trotz des Rückschlags bleibt Reiches Einfluss gefährlich. Denn:
Mehr Gaskraft im Markt → häufiger Gaspreis als Strompreis → höhere Verbraucherpreise
Günstiger Ökostrom wird zum Gaspreis verkauft → der Eindruck entsteht, Erneuerbare seien teuer
Politischer Spielraum zur Förderung fossiler Infrastruktur wird als „technisch notwendig“ getarnt
⚡ Weniger Wind & Sonne = mehr Gas = noch teurerer Strom
Je weniger Windkraft und Photovoltaik ausgebaut werden, desto häufiger muss das Stromnetz auf fossile Reservekraftwerke zurückgreifen.
Und damit:
steigt der Börsenpreis, weil Gas häufiger zum Zug kommt
steigt der CO₂-Ausstoß, da fossile Quellen aktiv bleiben
steigt der Druck, neue fossile Kraftwerke zu bauen
verlieren Erneuerbare an Marktanteil, obwohl sie langfristig günstiger wären
AfD-Irrsinn: Atomstrom für Wasserstoff – die teuerste Sackgasse Europas
Noch absurder wird es, wenn man sich die Pläne der AfD ansieht:
Atomkraftwerke reaktivieren – um damit Wasserstoff zu erzeugen.
Atomkraftwerk fossile Energie
Atomstrom ist laut Studien der teuerste Energieträger (35–45 ct/kWh)
Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung hat hohe Energieverluste
Das Endprodukt wäre dreimal so teuer wie grüner Wasserstoff aus Windstrom
Atomkraft ist unflexibel – ungeeignet für Wasserstoffproduktion
Verfügbarkeit: frühestens in 15 Jahren, wenn überhaupt
Wer profitiert? Wer zahlt?
Verlierer:
Bürgerinnen und Bürger mit steigenden Stromrechnungen
Der Mittelstand, der international Wettbewerbsfähigkeit verliert
Die Umwelt, die durch mehr CO₂ leidet
Die Gesellschaft, die durch politische Intransparenz Vertrauen verliert
Gewinner:
Fossile Konzerne mit lukrativen Gaskraftverträgen
Netzbetreiber, die fossile Strukturen weiterverwenden können
Politische Netzwerke, die Macht durch Energieabhängigkeit sichern
Atomkraftwerk Kernenergie Atomstrom
✅ Was jetzt passieren muss
Strommarktreform: Gas darf nicht länger den Preis diktieren
Direktvermarktung von Erneuerbaren zu echten Kosten ermöglichen
Wind, Sonne und Speicher massiv ausbauen
Kapazitätsprämien für fossile Altanlagen beenden
Transparenzpflichten für Ministerinnen mit fossiler Vergangenheit
Fazit
Der Strompreis ist nicht hoch, weil Wind und Sonne zu teuer sind – sondern weil politisch gewollt fossile Strukturen gestützt und verlängert werden.
Katherina Reiche wollte mit 20 GW Gaskraft den deutschen Strommarkt umbauen – teurer, fossiler, unfreier. Nur der Druck aus Brüssel hat das verhindert.
Doch die Gefahr bleibt: Wenn Wind und Sonne ausgebremst werden, wenn fossile Kraftwerke aufgewertet werden, wenn Ministerinnen mit fossilen Interessen den Ton angeben – dann zahlt am Ende die Gesellschaft. Mit der Stromrechnung. Und mit der Zukunft.
Werner Hoffmann – Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen. –
Heute hatte ich einen Artikel von einem Daniel Reich gelesen, der aus meiner Sicht völlig polemisiert und verkürzt ist.
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Zitat:
S. Unten
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Richtigstellung
Zwischen Wetter, Wahrheit und Wandel: Warum 67,8 % erneuerbare Stromanteil im Mai 2025 mehr sind als nur Zufall
Ein Beitrag von Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Energiepolitik kein Placebo verträgt –
Mai 2025: 67,8 % des Stromverbrauchs in Deutschland wurden durch erneuerbare Energien gedeckt.
Eine Zahl, die Hoffnung macht – und ein Gradmesser dafür, dass die Energiewende Fahrt aufnimmt.
Doch Daniel Bleich warnt:
Dieser Wert sei „Zufall“, eine Wetteranomalie – und ohnehin bedeutungslos. Er spricht von „Müllstrom“, von einem „Plateau“ und davon, dass die Erfolgsmeldungen lediglich „posaunt“ würden.
Doch ist diese Kritik gerechtfertigt? Oder liefert sie ein zu einseitiges Bild?
Die Antwort: teils richtig – aber zu kurz gedacht.
Bleichs Argumente: Fachlich solide, aber völlig unvollständig
Tatsächlich hat Daniel Bleich recht, wenn er betont, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Last (dem tatsächlichen Verbrauch) aussagekräftiger ist als der Anteil an der reinen Erzeugung.
Auch der Hinweis, dass viel PV- und Windstrom bei Netzengpässen nicht genutzt werden kann und abgeregelt wird, ist korrekt.
Das Problem des „Müllstroms“ ist real – und ein Symptom eines Netzausbaus, der mit dem EE-Zubau nicht Schritt hält.
Er trifft ebenfalls ins Schwarze, wenn er darauf hinweist:
Ein rein wetterabhängiges System braucht Ergänzungen – Grundlast, Flexibilität, Speicher.
Doch wo der Artikel zu kurz greift:
1. Erfolge als Zufall abzutun, ist destruktiv
Natürlich war der Mai sonnig. Aber genau das ist der Normalfall in einem System, das künftig stärker auf Sonnen- und Windenergie setzt. Wetter ist keine Störung, sondern Grundlage dieses Systems. Die Frage ist nicht, ob die Sonne scheint – sondern wie gut wir auf sie vorbereitet sind. Mai 2025 war ein Stresstest, der zeigte:
Die Infrastruktur kann hohe EE-Anteile liefern – wenn man sie lässt.
2. Das System entwickelt sich – auch jenseits der Netze
Demand Side Management wird digital gesteuert – z. B. bei Wärmepumpen, Elektroautos.
Sektorenkopplung erlaubt Überschussstrom für Wärme, Mobilität oder Industrie zu nutzen.
Was Bleich als „abgeregelt und wertlos“ bezeichnet, ist in Wahrheit eine Systemchance – wenn wir Stromüberschüsse intelligent einsetzen.
3. Das „Plateau“ ist ein statistischer Trugschluss
Bleich sieht ein Plateau, weil EE-Anteile nicht linear steigen.
Doch das ist wie bei einem Marathonläufer, der auf einer Bergstrecke unterwegs ist:
Mal geht’s bergab (Wetterjahre wie 2021),
mal wieder bergauf (wie 2024/25).
Der Trend aber ist klar steigend – sowohl beim EE-Zubau als auch beim Strukturwandel der Energieversorgung.
Die echten Baustellen – und wie wir sie lösen
Netzausbau jetzt entschlossen vorantreiben Ohne moderne Übertragungsnetze und intelligente Verteilnetze droht die Energiewende zu scheitern – trotz installierter Leistung.
Grundlast CO₂-neutral machen Dazu zählen:
Geothermie, Biomethan in H2-ready-Gaskraftwerken, saisonale Speicher (z. B. Salzkavernen), Demand Side Flexibilisierung durch Industrie und E-Mobilität.
Strommarkt reformieren Der „Merit-Order“-Effekt (teuerstes Kraftwerk bestimmt den Preis) benachteiligt EE.
Ein reformierter Strommarkt könnte z. B. über Contracts for Difference (CfD) Preisstabilität sichern und Investitionen fördern.
Resümee:
Daniel Bleich hat mit seiner Mahnung zur Ehrlichkeit in der Energiekommunikation nicht Unrecht.
Aber wer den Fortschritt kleinredet, verhindert den Wandel. 67,8 % erneuerbarer Stromverbrauch im Mai 2025 sind keine Wetterlaune – sie sind ein Zielbild.
Wir sollten diese Zahl nicht als Anomalie betrachten – sondern als Realität von morgen, wenn wir endlich politisch, wirtschaftlich und technisch den Rahmen richtig setzen.
Zitat von Daniel Bleich, das zu einseitig, verkürzt und teilweise polemisch ist:
Mai 2025 – 67,8 % EE-Anteil am Verbrauch. Der Kampf gegen die Fossillobby zeigt Erfolge, alle alten weißen Männer sind widerlegt.
Oder doch nicht? Sind es am Ende doch nur die heiß ersehnten Erfolgsmeldungen von der Front?
Ich kommuniziere regelmäßig: Wer Vertrauen in CO2-neutrale Erzeugungstechnologien schaffen will, muss damit anfangen, ehrlich zu bleiben. Und wer jetzt Erfolgsmeldungen in die Welt posaunt, ist entweder nicht ehrlich oder sehr schlecht in der Datenanalyse.
Emotionslos: Die 67,8 % waren Zufall. Genau das belegen die Daten. Es ist unstrittig.
Zunächst, der EE-Anteil an der Erzeugung ist eine völlig wertlose Kenngröße. Relevant ist nur der EE-Anteil an der Last. Viel Strom zu produzieren, egal ob nachhaltig oder nicht, der dann NICHT in Last geht, ist sinnlos. Wortwörtlich, das ist der Inbegriff von Verschwendung. Produkte, die nachfolgend weggeworfen werden, sind am Ende Müll.
Und schauen wir auf die Daten.
Der Anteil an der Erzeugung lag bisher ungefähr auf dem Niveau von 2023, deutlich unter 2024. Der Anteil an der Last hingegen lag in den ersten vier Monaten des Jahres DEUTLICH unter beiden Vorjahren.
Kurzum: Bis auf den Mai war das Jahr bisher schlicht schlecht.
Warum aber war der Mai jetzt eigentlich so gut? Grafiken 2 – es war einfach sehr sonnig, deutlich sonniger, als im Vorjahr. Zeitgleich war es bisher vergleichsweise windstill dieses Jahr – und deswegen waren die ersten 4 Monate auch vergleichsweise „schlecht“.
Dahinter steht keine wundersame Zauberhandlung, es ist Wetter. Zufall. Ein volatiler Erzeugerpark ist abhänig von der volatilen Größe Wetter.
Argument gegen Erneuerbare? Nein – absolut nicht. Die vorliegenden Daten sind Argumente für zwei Dinge:
CO2-neutrale Grundlast. Die vorliegenden Daten belegen so deutlich, wie es nur werden kann, dass dieses Land ein solides Backbone benötigt. Die Story der unbegrenzten Flexbilität ist völliger schmarrn. Unternehmen benötigten zuverlässig und planbar auf Jahre günstige Leistung. Die Werktätigen werden nicht bei günstiger Wetterlage als zum Subbotnik ins Werk bestellt.
Immer mehr EE-Anteil an der Erzeugung ist kompletter Unfug. Vielmehr belegen die Daten, dass Deutschland auf einem Plateau ist. Die Zunahme an EE-Anteil-Erzeugung führt nicht mehr zu einer spürbaren Zunahme an EE-Anteil-Last. Nochmal deutlich: Das bedeutet Müllstrom, der abgeregelt, also weggeworfen wird. Ein Zubau an EE-Leistung, ohne entsprechendem Netzausbau, ist völlig sinnbefreit. Priorität muss der Netzausbau haben!
Historische Daten: 2020 lag der EE-Anteil an der Last bei 49,2 %, 2021 fiel dieser schlagartig auf 44,6 %, 2022 waren es wieder 49,2 %. Grund? Wetter.
2021 kam Deutschland auf gerade ~1.600 Sonnenstunden. Ein 10-Jahres-Tief. Kommt eben vor. Keine Wundergeschichten, keine Sensationsmeldungen mit Smilies und Emojis.
Während Barack Obama erst nach dem Amt reich wurde, Joe Biden ehrlich sein Gehalt bezieht, hat Donald Trump das Präsidentenamt selbst in eine milliardenschwere Einnahmequelle verwandelt – mit Hotels, Coins, Bibeln und NFTs.
Präsidenten und ihre Einnahmen – Chronologisch & im Detail
1. Barack Obama (Amtszeit: 2009–2017)
Amtsgehalt: 400.000 $ jährlich plus Spesen
Nebeneinkünfte während der Amtszeit: Keine
Einnahmen nach dem Amt:
65 Mio. $ Buchverträge (mit Michelle Obama)
Netflix-Produktionen über „Higher Ground“
Rednerhonorare bis zu 400.000 $ pro Auftritt
Gesamt: über 100 Mio. $
2. Donald Trump – Erste Amtszeit (2017–2021)
Amtsgehalt: Verzicht auf 400.000 $, nur 1 $ pro Jahr
Vor-Amtszeit-Einnahmen: ca. 15 Mio. $ (Bücher, Vorträge 2017–2019)
4. Donald Trump – Zweite Amtszeit (ab 2025 bis Mai 2025)
Amtsgehalt: Wieder Verzicht, nur 1 $ jährlich
Einnahmen 2024:
World Liberty Financial: 57,3 Mio. $
Memecoin $TRUMP: über 320 Mio. $
Golf & Hotels: ca. 256 Mio. $
Merch & Lizenzen: über 60 Mio. $
NFTs & Ethereum: ca. 2 Mio. $
Melania Trump (NFT): 216.000 $
Gesamteinnahmen 2024: über 600 Mio. $
Infografik: Vergleich der Präsidenten-Einnahmen
Resümee:
Trump arbeitet nicht für das Volk, sondern für sein Portfolio. Während Obama und Biden dem Amt dienen, nutzt Trump das Amt als Hebel für Coins, Golfresorts und Merchandise.
Er verdient nicht trotz des Präsidentenamts – sondern wegen des Präsidentenamts.
#TrumpCashMachine
#PräsidentDerProfite
#TrumpVsDemokratie
#BidenIntegrity
#ObamaVorbild
#GolfcoinPresident
#TrumpNFTBibel
#PolitikFürProfit
#WhiteHouseForSale
#TrumpGegenDasVolk
English Version
Not President of the People – but President of His Wallet: Trump’s Corrupt Business Model
A report by
Werner Hoffmann
– Democracy of the Center, because the White House is not a corporate HQ –
Comparison: Who Earns What – and When?
While Barack Obama became wealthy only after leaving office, and Joe Biden simply earns his official salary, Donald Trump turned the presidency into a cash-generating machine with hotels, coins, NFTs, and Bible sales.
Presidents and Their Income – Chronologically Detailed
1. Barack Obama (2009–2017)
Salary: $400,000 per year
Income during office: None
After office: $100+ million from books, Netflix, and speeches
2. Donald Trump – First Term (2017–2021)
Salary: $1/year (symbolic)
Private revenue: $600–700 million/year from business empire
3. Joe Biden (since 2021)
Salary: $400,000/year
No outside income during term
Pre-term income: $15 million from books and lectures
4. Donald Trump – Second Term (since 2025 to may 2025)
Salary: $1/year again
2024 income:
Crypto platform: $57.3 million
Memecoin: $320+ million
Golf & hotels: $256 million
Merch & licenses: $60+ million
NFTs: $2 million
Melania Trump NFTs: $216,000
Total 2024 income: over $600 million
Infographic: Presidential Earnings
Conclusion
Trump uses his office as a cash generator. Biden works. Obama writes. Trump earns. Not for the nation – but for himself.
He doesn’t profit in spite of being president – he profits because he is president.
Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Wetter keine Meinung ist, sondern Physik
🔥 Klimachaos mit Ansage – und wir stehen mittendrin
Immer öfter hören wir: „Es ist halt ein heißer Sommer“, „Das Wetter war schon immer verrückt“, oder „Die Natur regelt das schon.“
Doch diese Sätze sind längst gefährlich verharmlosend.
Die Realität ist: Europa befindet sich im Zentrum mehrerer sich gegenseitig verstärkender Kipppunkte, die unser Wetter und Klima grundlegend verändern.
Zwei dieser Kipppunkte sind jetzt schon aktiv – und sie bedrohen in ihrer Kombination unsere Infrastruktur, unsere Landwirtschaft und unsere Sicherheit:
Der Golfstrom (AMOC) lässt nach.
Das Mittelmeer heizt sich dramatisch auf.
🌊 Der Golfstrom schwächelt – Europas Heizsystem fällt aus
Der Golfstrom – oder technisch: die „Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation“ (AMOC) – ist ein globales Wärmetransportsystem, das wie ein gigantisches Förderband funktioniert: Warmwasser fließt vom Golf von Mexiko nach Nordeuropa, kühlt dort ab, sinkt ab und fließt in der Tiefe zurück.
Doch dieses System verlangsamt sich rapide. Wissenschaftler der Universität Kopenhagen und der Universität Utrecht warnten 2023 in einer Studie im Nature Climate and Atmospheric Science, dass ein vollständiger Kollaps der AMOC bis 2050 nicht ausgeschlossen werden kann – mit dramatischen Folgen:
West- und Nordeuropa: sinkende Temperaturen im Winter, gleichzeitig mehr Wetterextreme durch Jetstream-Störungen
Grönland: beschleunigtes Abschmelzen der Eisschilde
Afrika und Südamerika: veränderte Monsunzyklen, Dürren, Hungerkrisen
Besonders besorgniserregend:
Der Jetstream, unser Wettermotor in der oberen Atmosphäre, wird durch die AMOC-Abschwächung immer instabiler.
Das bedeutet:
Wetterlagen „hängen fest“, es kommt zu anhaltenden Hitzewellen, aber auch zu Dauerregen, Sturzfluten und Kälteinseln mitten im Sommer.
🌡️ Das Mittelmeer – ein brodelnder Hitzekessel voller Energie
Während der Norden durch den schwächelnden Golfstrom abkühlt, geschieht im Süden das Gegenteil:
Das Mittelmeer erwärmt sich mit bis zu 0,5 Grad pro Jahrzehnt – rund 70 % schneller als der globale Durchschnitt.
Mehr Verdunstung → mehr Wasserdampf in der Atmosphäre
Mehr Feuchtigkeit → mehr Energie für Unwetter, Starkregen, Hagel, Gewitter
Heißere Sommernächte, Tropennächte über Wochen hinweg
Wassertemperaturen wie in der Karibik – mit Auswirkungen auf Fischerei, Tourismus und Biodiversität
Die Folge ist eine extreme Labilisierung der Atmosphäre:
Heiße, feuchte Luft steigt auf und trifft – etwa über dem Alpenraum oder Mitteleuropa – auf kühlere Luftmassen aus Nordwesten. Das Ergebnis sind Wetterlagen, die wir so in Europa noch nie erlebt haben: Tornados in Tschechien. Sturzfluten in Österreich. Hagelgeschosse in Italien. Tropennächte in Deutschland.
⚠️ Wenn Hoch auf Tief trifft: Europa als Kampfzone der Luftmassen
Genau hier greift die zutreffende Beobachtung von Magnus Rembold:
Das Mittelmeer produziert zunehmend tropische Luftmassen, die mit extrem viel Feuchtigkeit gesättigt sind.
Diese wandern in Richtung Norden – während aus dem Atlantik oder der Nordsee kühle Tiefdruckgebiete nach Süden drängen.
Die Folge:
Ein Clash der Giganten. Die Kollision dieser Luftmassen erzeugt sogenannte Sturmkorridore, in denen sich Extremwetter entlädt:
Superzellen und Tornados
Heftige Gewitter mit Starkregen binnen Minuten
„Hitzekleber“: langanhaltende Hochdruckgebiete mit Temperaturen über 40 °C
Flusshochwasser und urbane Überschwemmungen
Diese Phänomene sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die neue Normalität.
🧠 Und jetzt? Was wir verstehen müssen
Die Debatte „ob der Mensch am Klimawandel schuld sei“ ist wissenschaftlich längst beendet.
Die relevante Frage ist heute: Wie stoppen wir das Fortschreiten dieser Kipppunkte – bevor sie unumkehrbar werden?
Ein schwächerer Golfstrom ist kein Wetterphänomen, sondern ein Symptom globaler Erwärmung durch CO₂-Ausstoß.
Ein heißes Mittelmeer ist kein Urlaubsparadies, sondern ein potenzieller Brutkasten für Wetterextreme und soziale Verwerfungen.
Europa muss verstehen, dass es nicht „irgendwann betroffen sein wird“ – sondern längst im Epizentrum dieser Klimaentwicklung steht.
🧯 Fazit: Nicht das Klima ändert sich – wir müssen uns ändern
Der Mensch hat das Klima destabilisiert – aber wir sind auch die Einzigen, die es jetzt noch stabilisieren können.
Doch dafür braucht es:
Eine radikale Energie- und Verkehrswende
Den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien
Klimaanpassung in Stadtplanung, Landwirtschaft und Katastrophenschutz
Und vor allem: Ehrlichkeit in der politischen Kommunikation
Wer das heute noch als „Panikmache“ diffamiert, verkennt nicht nur die Daten – sondern spielt mit der Zukunft unserer Kinder.
🧊 Warum der Golfstrom ins Stocken gerät – und das Mittelmeer zum Hitzekessel wird
Ein ergänzender Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Ursache und Wirkung endlich verstanden werden müssen
🌍 Zwei Ursachen – ein zerstörerisches Zusammenspiel
Die dramatische Entwicklung, die wir aktuell rund um Golfstrom, Extremwetter und ein überhitztes Mittelmeer erleben, ist kein Zufall – sie ist die Folge zweier klar benennbarer Prozesse:
Das Schmelzen der Gletscher auf Grönland und dem arktischen Festland
Die durch Menschen verursachte globale Erwärmung – insbesondere auch rund um das Mittelmeer
Beide Entwicklungen destabilisieren nicht nur ihre jeweilige Region – sie verstärken sich gegenseitig und treiben Europa an einen gefährlichen Kipppunkt.
🧊 1. Grönlands Gletscherschmelze – Süßwasser bremst den Golfstrom
Die AMOC (Atlantische Umwälzströmung) funktioniert wie ein Förderband:
Warmes, salzhaltiges Wasser strömt nach Norden, kühlt dort ab, sinkt in der Tiefe ab – und zieht kaltes Wasser nach.
Doch durch das Abschmelzen der Gletscher gelangt immer mehr Süßwasser in den Nordatlantik:
Es ist leichter als Salzwasser
Verhindert das Absinken der Strömung
Bremst den gesamten Golfstrom
➡️ Weniger Wärme wird nach Europa transportiert.
Die Folge: Hitzestaus im Süden, Kälteinseln im Norden – und ein gestörter Jetstream.
🔥 2. Das überhitzte Mittelmeer – Feuchtigkeitsschleuder Europas
Das Mittelmeer erwärmt sich 70 % schneller als der globale Durchschnitt. Gründe sind:
CO₂-Emissionen durch fossile Energien
Verbauung der Küstenzonen
Abholzung im Mittelmeerraum
Mehr Sonnenstunden durch veränderte Wolkenbildung
➡️ Ergebnis:
Mehr Verdunstung, mehr Feuchtigkeit, mehr Energie für Starkregen, Hagel, Gewitter und Tropennächte.
♻️ Ein Teufelskreis aus Wärme, Wasser und Wetterchaos
Der Zusammenhang ist klar:
Golfstrom bremst → weniger Wärmeaustausch
Mittelmeer überhitzt → mehr Energie in der Atmosphäre
Je stärker das eine wird, desto mehr beschleunigt sich das andere. Wir erleben einen Teufelskreis.
🚨 Fazit: Die Kipppunkte sind real – die Verantwortung auch
Was sich hier abspielt, ist ein direkter Effekt menschlichen Handelns.
Jetzt hilft nur noch:
Sofortiger Ausstieg aus fossilen Energien
Investitionen in Klimaanpassung und Infrastruktur
Mut zur Wahrheit in der politischen Kommunikation
Das Klima verhandelt nicht. Es reagiert. Und zwar messbar – und unwiderruflich.
– Demokratie der Mitte, weil Wasser ein Menschenrecht ist –
Während weltweit Millionen Menschen unter Wasserknappheit leiden, sichern sich Konzerne wie Coca-Cola exklusive Zugriffsrechte auf wertvolle Wasserquellen – und das oft mithilfe massiver Lobbyarbeit.
In Ländern wie Indien, Mexiko oder auch Italien hat Coca-Cola immer wieder lokale Wasservorräte für die Abfüllung seiner Produkte genutzt – häufig auf Kosten der Bevölkerung.
Besonders brisant:
In vielen Fällen geschieht dies legal, weil der Konzern durch gezielte Einflussnahme auf politische Entscheidungsträger Sondergenehmigungen oder lukrative Konzessionen erhält.
Zahlreiche NGOs schlagen Alarm:
Sie kritisieren, dass Coca-Cola mit Millionenbudgets gezielt versucht, Gesetzesvorhaben zu beeinflussen, Umweltauflagen abzuschwächen oder zivilgesellschaftlichen Widerstand zu unterdrücken.
Dabei geht es nicht nur um Wasserrechte, sondern um das Prinzip:
Wem gehört die Natur – den Menschen oder den Märkten?
Ein besonders eklatantes Beispiel stammt aus Chiapas (Mexiko),
wo Coca-Cola trotz Dürreperioden ungehindert Grundwasser entnehmen darf – während Anwohner ihre Wasserversorgung rationieren müssen.
Und auch in Deutschland stellt sich die Frage:
Wie kann es sein, dass multinationale Konzerne unsere Wasservorräte privatisieren dürfen, während demokratische Kontrolle oft fehlt?
Klar ist:
Die Zivilgesellschaft muss wachsam bleiben.
NGOs wie Blue Planet Project oder Food & Water Watch leisten hier unverzichtbare Aufklärungsarbeit – und zeigen, dass Wasser kein Spekulationsgut sein darf, sondern ein öffentliches Gut bleiben muss.
– Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
Werner Hoffmannj
Genau diesen zynischen Umkehrschluss muss man sich vor Augen führen, wenn behauptet wird, ein AfD-Verbotsverfahren sei „gefährlich“, „undemokratisch“ oder „nicht zielführend“.
Denn wer ein Parteiverbot allein deshalb ablehnt, weil ein Gericht negativ entscheiden könnte, zeigt nicht etwa staatsbürgerliche Klugheit – sondern eine gefährliche Feigheit vor der Demokratieverteidigung.
Ein Verbotsverfahren ist kein Akt der Willkür, sondern ein verfassungsmäßig vorgesehenes Instrument, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung vor ihren Feinden zu schützen. Und genau das ist die AfD – belegt durch unzählige Aussagen, Parteitagsbeschlüsse und durch die Bewertungen des Bundesamts für Verfassungsschutz, das weite Teile der Partei als gesichert rechtsextremistisch einstuft.
Warum ein AfD-Verbot nicht nur möglich, sondern notwendig ist
Verfassungsfeindliche Bestrebungen: Die AfD arbeitet systematisch daran, demokratische Institutionen zu diskreditieren, Grundrechte auszuhebeln und rassistische, antisemitische und autoritäre Narrative salonfähig zu machen.
Rechtsextreme Netzwerke in der Partei: Nicht nur der sogenannte „Flügel“, sondern auch zahlreiche Mandatsträger, Landesverbände und sogar die Parteispitze sympathisieren offen mit rechtsextremen Ideologien – dokumentiert von Journalisten, Wissenschaftlern und Behörden.
Staatszersetzende Propaganda: Die AfD unterminiert bewusst Vertrauen in Gerichte, Presse, Polizei und Wahlen – mit Methoden, wie man sie aus dem Werkzeugkasten autoritärer Systeme kennt.
Die absurde Logik der Gegner eines Verbotsverfahrens
Die Argumente gegen ein AfD-Verbot sind bei näherem Hinsehen entlarvend schwach:
„Man macht die AfD dadurch nur größer“ – als ob der Verzicht auf Rechtsschutz je Faschismus gestoppt hätte.
„Ein Verbot wäre Wasser auf die Mühlen der Rechten“ – nein, Untätigkeit ist ihr Nährboden.
„Die Demokratie muss das aushalten“ – nein, sie muss sich wehren, nicht aushalten.
Denn wer zuschaut, wie eine Partei systematisch die Grundfesten der Republik attackiert, weil man Angst hat, sie könnte sich als Opfer inszenieren, begeht Unterlassung aus Kalkül – und liefert der Demokratie ihre Feinde auf dem Silbertablett aus.
Ein Blick über den Atlantik
Wer glaubt, ein autoritärer Umbau des Staates sei undenkbar, sollte auf die USA blicken. Dort formiert sich unter dem Projektnamen „Project 2025“ ein klarer Plan zur Zerschlagung demokratischer Institutionen im Falle einer Trump-Wiederwahl.
Was heute noch in Parteiprogrammen oder Think-Tanks vorbereitet wird, kann morgen schon Realität sein – wenn niemand rechtzeitig stoppt.
Was tun?
Ein AfD-Verbotsverfahren ist kein Symbolakt. Es ist ein demokratischer Notwehrakt – kein Verbot von Meinung, sondern ein Schutz vor Zersetzung.
Und wer ein rechtsstaatliches Verfahren scheut, weil es scheitern könnte, sollte sich fragen: Ist das wirklich eine Sorge – oder die Kapitulation vor einer aggressiven Minderheit?
Wer Freiheit liebt, muss sie verteidigen – notfalls mit Paragrafen.
Wie Trump mit Truppen, Supreme Court und Project 2025 den Ernstfall vorbereitet
Ein Beitrag von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören.
—
Der Albtraum beginnt nicht mit einem Putsch – sondern mit einem Probelauf.
Donald Trump hat über 4.000 Soldaten in das demokratisch regierte Kalifornien entsandt.
Ohne die Zustimmung des Gouverneurs. Ohne klare rechtliche Grundlage. Angeblich, um „Unruhen zu unterdrücken“.
Doch was, wenn dies kein Einzelfall ist – sondern ein Testballon?
Ein kalkulierter Schritt, um zu prüfen, wie weit man die Grenzen der Demokratie verschieben kann?
Was derzeit in den USA geschieht, lässt aufhorchen: Proteste im ganzen Land.
Nationalgardisten auf den Straßen.
Und ein Ex-Präsident, der nicht einmal mehr vorgibt, sich den demokratischen Spielregeln unterzuordnen.
Wer glaubt, Trump bereite lediglich eine Wahlkampagne vor, der unterschätzt die systematische Strategie dahinter.
Denn Trump hat einen Masterplan. Und der trägt einen Namen: Project 2025.
🪖 Truppen in Kalifornien: Ausnahmezustand als politische Waffe?
In einer bislang einmaligen Aktion ließ Donald Trump Tausende Nationalgardisten und Marines nach Kalifornien verlegen – gegen den ausdrücklichen Willen von Gouverneur Gavin Newsom.
Begründet wurde dies mit einem Notstandsgesetz aus dem 19. Jahrhundert (Title 10, Section 12406). Doch Verfassungsrechtler sind sich weitgehend einig: Dieser Schritt ist hochgradig umstritten und verletzt möglicherweise den Posse Comitatus Act, der den Inlandseinsatz des Militärs verbietet.
Kalifornien hat Klage eingereicht – unterstützt von über einem Dutzend anderer Bundesstaaten. Der Verdacht:
Trump will föderale Strukturen aushebeln. Er nutzt das Militär als innenpolitisches Werkzeug – und nicht zum Schutz der Bevölkerung, sondern zur Machtdemonstration.
Ein Probelauf.
Eine Generalprobe für mehr.
📜 Kann ein Präsident Wahlen verschieben?
Nein.
Zumindest offiziell nicht.
Der Presidential Election Day Act von 1845 legt den Wahltag auf den ersten Dienstag im November fest.
Die Verfassung sagt:
Der Präsident endet seine Amtszeit am 20. Januar.
Ohne Ausnahme.
Selbst im Krieg, in Pandemien oder nach Terroranschlägen wurden in der Geschichte der USA Wahlen abgehalten.
Aber:
Trump ist kein Mann der Tradition.
Sondern ein Mann der Grenzüberschreitungen.
Und er hat Unterstützung – insbesondere durch einen Supreme Court, der heute eine konservative 6:3-Mehrheit aufweist. Drei dieser Richter hat Trump selbst ernannt.
⚖️ Der Supreme Court: Letzter Verteidiger oder Komplize?
In der Entscheidung Trump v. United States (Juli 2024) erklärte das höchste Gericht der USA:
Ein Präsident genieße für viele seiner Handlungen eine „vermutete Immunität“.
Ein gefährlicher Präzedenzfall.
Denn damit kann Trump – je nach Interpretation – Straftaten im Amt weitgehend folgenlos begehen.
Der Supreme Court könnte zum Türöffner für eine schleichende Aushöhlung der Gewaltenteilung werden.
Denn er entscheidet letztlich auch über:
die Gültigkeit von Wahlrechtsbeschränkungen,
die Legitimität von Ausnahmezuständen,
und die rechtliche Bewertung von Maßnahmen aus Project 2025.
📘 Project 2025:
Der autoritäre Masterplan
„Project 2025“ ist keine Verschwörungstheorie.
Es ist ein 920 Seiten umfassendes Umbauprogramm für die USA, veröffentlicht durch die Heritage Foundation – einen rechtsradikal beeinflussten Thinktank.
Unterstützt wird es von über 100 konservativen Organisationen – viele davon sind bereits im engeren Kreis um Trump aktiv.
Die Ziele:
Entlassung von bis zu 50.000 Staatsbediensteten und Ersetzung durch loyale Trump-Anhänger (Schedule F).
Politisierung der Bundesbehörden: Justizministerium, FBI, EPA, CDC, Bildungsministerium.
Abbau von Bürgerrechten: Einschränkungen für LGBTQ+, reproduktive Rechte, Meinungsfreiheit.
Verschmelzung von Staat und Partei: Republikanische Dominanz durch institutionelle Kontrolle.
🧩 Was könnte Trump als Nächstes planen?
Ausnahmezustände verlängern oder ausweiten, um Wahlkampfveranstaltungen der Demokraten zu behindern.
Massive Einschränkungen bei Briefwahl und Registrierung.
Schaffung von „Wahlchaos“, um Neuauszählungen oder Ergebnisverschiebungen zu fordern.
Nutzung republikanischer Bundesstaaten, um Wahlmänner nicht anzuerkennen.
Juristische Angriffe auf Medien, NGOs und unabhängige Richter.
🚨 Fazit:
Die Diktatur kommt nicht mit einem Paukenschlag, sondern im Tarnanzug
Donald Trump arbeitet systematisch an der Zerschlagung demokratischer Kontrollmechanismen.
Er testet in Kalifornien, wie weit die Bevölkerung und Gerichte mitgehen.
Mit Project 2025 liegt ein fertiger Plan vor, um die USA in eine autoritäre Präsidialdiktatur umzuwandeln.
Dabei verlässt er sich auf ein Netzwerk aus loyalen Beamten, rechtsextremen Thinktanks, einem gefügigen Supreme Court – und einer desinformierten Öffentlichkeit.
Es ist kein Versehen. Es ist Absicht. Und es ist gefährlich.
Noch ist es nicht zu spät. Doch wer schweigt, macht sich mitschuldig.
Noch ein Nachklapp zu der Diskussion über unseren Bundesinnenminister Alexander „Gaslighter“ Dobrindt: Man kann aus solchen Diskussionen einfach so viel lernen. Nicht über Fakten und Statistiken aber über Reaktionen und psychologische Dynamiken.
ReflexStattReflexion
Denn wer Manipulation sichtbar macht, zeigt nicht nur einen Missstand. Er löst auch etwas aus: Abwehr, Relativierung, Tonkritik. In der aktuellen Debatte wird ein Minister für die visuelle Verzerrung offizieller Extremismuszahlen kritisiert. Die Antwort eines Kommentators: Er könne „keine Täuschung erkennen, die mehr besorgen würde als die steigende Gewalt insgesamt“. Das ist weder besonders empörend noch repräsentativ – aber als Beispiel für ein weit verbreitetes Muster hochinteressant. Denn es zeigt: Die Bewertung von Täuschung wird plötzlich nicht mehr an ihrer Absicht oder Wirkung gemessen – sondern an der Größe des Problems, das sie vermeintlich adressiert.
AngstAlsArgument
Diese Logik ist brandgefährlich: Wenn die Bedrohung nur groß genug ist, wird fast jede Täuschung akzeptabel. Wer Panik erzeugt, muss sich nicht mehr an Prinzipien halten. Rechtsbruch wird zur „Notwehr“, Manipulation zur „Zuspitzung“, Verzerrung zur „Dringlichkeit“. Genau das ist die tiefere Strategie hinter vielen autoritären Kommunikationsmustern: Emotionalisierung schlägt Fakten.
NarrativeDerNotwehr
Der berühmte „They’re eating our cats and dogs“-Satz aus den USA steht sinnbildlich dafür – eine groteske Übertreibung, die ausreicht, um jede Maßnahme plausibel erscheinen zu lassen. Auch Dobrindts rechtswidriger Vorschlag zu Zurückweisungen an der Grenze wurde auf diese Weise in Szene gesetzt – als Schutz vor einer angeblichen Notlage, nicht als Bruch des Rechts.
KontextStattKonsequenz
Diese Strategie funktioniert nicht durch Lüge im klassischen Sinne. Sie funktioniert durch Kontextverschiebung: Nicht der Rechtsbruch wird gerechtfertigt – sondern der Kontext so dramatisiert, dass jede Maßnahme als „irgendwie nachvollziehbar“ erscheint. Genau das ist Gaslighting im politischen Raum: Die emotionale Aufladung verändert, was als legitim empfunden wird. Und je vertrauter die Sprache, je nüchterner der Ton, desto schwerer wird die Verzerrung erkennbar – und desto eher richtet sich der Vorwurf gegen jene, die sie benennen.
DemokratieBrauchtWahrnehmung
Es geht um eine Mechanik. Eine Denkfigur, die sich unbemerkt in den politischen Diskurs einschleicht: Die Idee, dass Regelbruch dann erlaubt ist, wenn die Lage nur ernst genug erscheint. Das funktioniert nur, solange wir die Mechanik nicht erkennen. Wenn Ihnen das nächste Mal jemand eine politische Manipulation zeigt, fragen Sie sich nicht zuerst, ob der Ton zu hart ist oder das Thema „wirklich das Hauptproblem“ ist. Fragen Sie sich lieber: Stimmt die Analyse? Und wenn ja – was folgt daraus? Täuschung wird nicht dadurch legitim, dass die Zeiten schwierig sind. Sie wird dadurch gefährlich, dass wir sie durchgehen lassen.
Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Transparenz kein Schlagwort, sondern Pflicht ist
Die EU-Kommission sieht sich regelmäßig dem Vorwurf ausgesetzt, über ihre Förderpolitik gezielt Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu instrumentalisieren. Rechtspopulisten sprechen von „gekauften Aktivisten“, manche Medien von einem „NGO-Netzwerk mit politischer Agenda“. Doch ein neuer Bericht des Europäischen Rechnungshofs (ECA) entlarvt diese Erzählung als haltlos – und legt den Finger auf eine ganz andere Wunde: die mangelnde Nachvollziehbarkeit öffentlicher Daten.
Kein Skandal – aber ein Strukturproblem
Der Bericht stellt klar: Es gibt keine Beweise für Missbrauch oder illegale Einflussnahme durch EU-geförderte NGOs. Die Auswahlverfahren seien korrekt, die Mittelverwendung transparent dokumentiert. Es gibt keinen Skandal – zumindest nicht in dem Sinne, wie rechte Populisten ihn herbeireden wollen.
Doch die Prüfer kritisieren deutlich: Die Plattformen zur Transparenz der EU-Förderpolitik sind unzureichend. Die Datenbank „Financial Transparency System“ (FTS) sei zwar vollständig, aber für Bürger*innen kaum nutzbar, schlecht strukturiert und fragmentiert.
Die NGO als Prügelknabe – während Konzerne im Schatten bleiben
Transparency International EU, die Organisation hinter der Website transparency.eu, weist zurecht auf die Einseitigkeit des ECA-Berichts hin: Er fokussiert ausschließlich auf NGOs – nicht aber auf Konzerne, Lobbyagenturen, Beratungsfirmen oder Universitäten, die ebenfalls EU-Mittel in Milliardenhöhe erhalten.
„Wer NGOs unter Generalverdacht stellt, will oft nicht Transparenz – sondern Einschüchterung.“
– Carlotta Besozzi, Civil Society Europe
Was jetzt zu tun ist
Zentrale Plattform für alle Empfänger
Klare Definition von NGOs – keine Tarnorganisationen
Benutzerfreundlichkeit für Bürger*innen und Medien
Fazit: Kein Skandal – aber ein Alarmsignal
Der ECA-Bericht entlastet NGOs, stellt aber der EU-Kommission kein gutes Zeugnis aus. Wer wirklich für Demokratie kämpft, sollte nicht gegen NGOs hetzen, sondern für mehr Offenheit – bei allen Empfängern öffentlicher Gelder.
Es ist nicht die kritische Zivilgesellschaft, die Demokratie gefährdet. Es ist der Verlust an Transparenz, der sie untergräbt.