Man muss sich zwingen, dieses Wort überhaupt auszuschreiben. Ein Flugzeug, benannt nach einer Geschichte über sexualisierte Gewalt an einem Kind. Kein Versehen. Keine Provokation aus Unwissen. Sondern ein bewusst gewählter Name. Und eine Elite, die ihn akzeptiert hat. Gelacht hat. Eingestiegen ist.
Jetzt bestätigt ausgerechnet Trumps Stabschefin, was jahrelang geleugnet wurde. Freundschaft zu Epstein. Name in den Akten. Mehrere Flüge mit genau diesem Flugzeug.
Und dann dieser Satz, der einem körperlich wehtut: „Junge Single-Playboys.“
Das ist nicht nur falsch. Das ist zynisch. Trump war nicht jung. Nicht single. Nicht ahnungslos. Er war erwachsen, wohlhabend, vernetzt. Und Teil eines Systems, das nur funktioniert, wenn genügend Erwachsene beschließen, nicht hinzusehen.
Der „Lolita Express“ war kein Party-Gag. Er war ein Symbol. Für eine Welt, in der Minderjährige zu Spielzeugen degradiert wurden. Für Männer, die alles hatten und trotzdem nichts hinterfragt haben. Oder schlimmer: genau wussten, was sie nicht wissen wollten.
Und bitte ersparen wir uns die Standardausreden. Er hat ja nichts getan. Er war nur mitgeflogen. Er wusste von nichts.
Wer in so ein System einsteigt, übernimmt Verantwortung. Nicht juristisch vielleicht. Aber moralisch. Menschlich. Unausweichlich.
Besonders widerwärtig ist das politische Nachspiel. Akten existieren. Dann existieren sie nicht. Listen liegen auf Schreibtischen. Dann plötzlich doch nicht. Ein monatelanges Versteckspiel, während man sich empört gibt über Berichterstattung.
Nicht die Aufarbeitung sei das Problem, heißt es. Sondern der Ton. Der Kontext. Die Hetze.
Nein.
Das Problem ist nicht, dass darüber gesprochen wird. Das Problem ist, dass es so lange nicht gesprochen wurde.
Der „Lolita Express“ ist kein schräger Name. Er ist ein Beweis für moralischen Verfall. Für Entmenschlichung. Für eine Machtelite, die glaubt, über Anstand zu stehen.
Widerwärtig, weil Kinder zu Objekten gemacht wurden. Abstoßend, weil Erwachsene wegsahen. Menschenunwürdig, weil bis heute versucht wird, das alles als Randnotiz zu behandeln.
Man kann das nicht verpacken. Man kann es nicht relativieren. Man kann es nicht kleinreden.
Oder man sagt klar: Wer das akzeptiert hat, hat jede moralische Autorität verspielt.
Und daran ändert auch kein noch so lautes Zurückrudern etwas.
PS: Zum Glück hat er ja in Deutschland loyale Freunde, die ihm die Stange halten.
Werner Hoffmann. – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören.-
——
Jens Spahn gehört seit Jahren zu den umstrittensten Politikern der CDU.
Julia Klöckner und Frank Gotthardt (Finanzier von rechtspopulistischen NIUS und Eigentümer einer Firma, die mit der Gesundheitskarte und die „Gesetzesverordnung von Jens Spahn richtig Cash machte).
Kaum ein anderer Unionspolitiker vereint so viele Skandale, Vorwürfe, politische Grenzüberschreitungen und strategische Irrwege auf sich.
Die Frage, ob die CDU ihn weiterhin stützen, schützen und fördern sollte, ist längst keine rein parteiinterne Personalfrage mehr, sondern eine Frage politischer Verantwortung und demokratischer Glaubwürdigkeit.
Im Folgenden werden die zentralen Ungereimtheiten, die sich aus Veröffentlichungen, parlamentarischen Vorgängen und journalistischen Recherchen ergeben, zusammenhängend und strukturiert dargestellt.
1. Die Maskenaffäre: Milliardenrisiken auf Kosten der Allgemeinheit
Als Bundesgesundheitsminister verantwortete Jens Spahn während der Corona-Pandemie eine Maskenbeschaffung, die heute als einer der teuersten Verwaltungsskandale der Bundesrepublik gilt.
Milliarden Masken wurden ohne reguläre Ausschreibungen bestellt, vielfach zu überhöhten Preisen, teilweise bei Firmen ohne einschlägige Erfahrung und teils in Konstellationen, die Fragen nach Transparenz und Compliance aufwerfen.
Kritisiert wurden unter anderem fehlende Kontrolle, das Übergehen interner Warnungen sowie ein Vorgehen, das rechtliche Risiken und spätere Kosten in Kauf nahm.
Bis heute wirken Folgekosten nach, die letztlich von der Allgemeinheit getragen werden.
2. Vorwürfe von Vetternwirtschaft und problematische Nähe zu Netzwerken
Wiederholt tauchten Hinweise auf, dass Personen oder Strukturen aus Spahns Umfeld von Entscheidungen politisch profitieren konnten. Ob es um Beraterverträge, Posten oder politische Weichenstellungen ging: Der Eindruck verfestigte sich, dass Nähe und Loyalität zu oft wichtiger wirkten als klare Distanz und nachvollziehbare Verfahren.
Selbst wenn nicht jeder Vorwurf juristisch bewiesen ist, bleibt politisch entscheidend: Schon der Anschein von Vetternwirtschaft beschädigt Vertrauen. Und dieser Anschein wurde wiederholt genährt.
3. Machtverständnis und Konflikte mit Institutionen
In mehreren Debatten wurde Spahn ein sehr hartes, teils übergriffig wirkendes Machtverständnis vorgeworfen.
Dazu gehören kritische Punkte rund um die Rolle des Ministeriums gegenüber Fachinstitutionen in der Pandemiezeit, aber auch spätere Auseinandersetzungen im Umfeld von Justiz, Richterwahlen und dem öffentlichen Umgang mit Institutionen, die eigentlich durch Unabhängigkeit geschützt sind.
4. Rhetorische Grenzverschiebungen und AfD-Strategiefragen
Spahn fiel wiederholt durch Zuspitzungen und Aussagen auf, die als Normalisierung rechter Positionen verstanden werden konnten.
Ob migrationspolitische Rhetorik, strategische Überlegungen zur AfD oder bewusst provokante Kommunikation: Kritiker sehen darin eine gefährliche Verschiebung des politischen Koordinatensystems nach rechts.
Eine Volkspartei, die demokratische Stabilität sichern will, muss sich fragen, ob solche Signale nicht genau jene Dynamiken stärken, die sie eigentlich eindämmen müsste.
5. Energiepolitik, fossile Interessen und Blockaden gegen die Transformation
In energiepolitischen Debatten positionierte sich Spahn mehrfach gegen zentrale Elemente der Energiewende oder trug Narrative mit, die die Transformation bremsen.
Kritiker sehen in diesem Kurs eine politische Nähe zu fossilen Interessen und eine Tendenz, kurzfristige Lobby-Logiken über langfristige Klima- und Sicherheitsfragen zu stellen.
6. Ideologische Flanken: Eliten-Netzwerke und autoritäre Denkmodelle
Besonders brisant sind Deutungen und Veröffentlichungen, die Spahns Politikstil mit Eliten-Netzwerken und Denkansätzen verknüpfen, die Demokratie eher als steuerbares System denn als offenes, pluralistisches Aushandeln betrachten.
Selbst wenn solche Bezüge nicht immer beweisbar sind, ist die Debatte darüber politisch relevant, weil sie die Frage berührt, welchem Demokratieverständnis eine führende CDU-Figur folgt.
7. Die CDU selbst: Schutz, Karriere und fehlende Aufarbeitung
Die vielleicht entscheidendste Ungereimtheit ist nicht nur Spahns Handeln, sondern der Umgang der CDU damit.
Trotz wiederkehrender Kritik gab es lange keine konsequente, transparente Aufarbeitung mit klaren Konsequenzen.
Stattdessen wirkte es häufig so, als würden parteiinterne Machtarithmetik und Loyalität die notwendige Verantwortungsübernahme überdecken.
Resümee
Die Summe der Ungereimtheiten rund um Jens Spahn ergibt kein zufälliges Fehlverhalten, sondern ein Muster aus Machtpolitik, Grenzverschiebung und aus Sicht vieler Beobachter fehlender politischer Konsequenz.
Die zentrale Frage lautet daher nicht mehr, ob einzelne Vorwürfe juristisch haltbar sind, sondern wie glaubwürdig eine Partei bleibt, die all das dauerhaft mitträgt.
Wenn die CDU den Anspruch erhebt, staatstragend, demokratisch und zukunftsfähig zu sein, muss sie sich entscheiden: Erneuerung oder Selbstbeschädigung, Verantwortung oder Verdrängung. Jens Spahn ist dabei nicht nur ein Name, er ist ein Symptom.
Demokratie in Gefahr – Wie Jens Spahn und Peter Thiel den Weg in eine neue Autorität ebnen www.blog-demokratie.de/demokratie-in-gefahr-wie-jens-spahn-und-peter-thiel-den-weg-in-eine-neue-autoritaet-ebnen/
CDU im Schatten der AfD – Wie Spahn, Klöckner & Co. Deutschland nach rechts drängen www.blog-demokratie.de/cdu-im-schatten-der-afd-wie-spahn-kloeckner-co-deutschland-nach-rechts-draengen-und-die-demokratie-aufs-spiel-setzen/
Luxuswohnung, Freundschaft und Vetternwirtschaft – Jens Spahns Netzwerk der Nähe https://blog-demokratie.de/luxuswohnung-freundschaft-390-000-e-job-jens-spahns-perfektes-spiel-der-vetternwirtschaft/
Eiskalte Machtspiele – Wie Jens Spahns alter Groll das Bundesverfassungsgericht erreicht www.blog-demokratie.de/eiskalte-machtspiele-wie-jens-spahns-alter-groll-das-bundesverfassungsgericht-erreicht/
Richterwahl am rechten Abgrund – Wie CDU und Spahn die Büchse der Pandora öffneten https://blog-demokratie.de/richterwahl-am-rechten-abgrund-wie-cdu-und-spahn-die-buechse-der-pandora-geoeffnet-haben/
Die große Umverteilung – Wie Jens Spahn Milliarden der Versicherten umlenkte https://blog-demokratie.de/die-grosse-umverteilung-wie-jens-spahn-milliarden-der-versicherten-an-cdu-spender-lenkte/
Jens Spahn und Peter Thiel – Die dunkle Allianz der Eliten https://blog-demokratie.de/jens-spahn-und-peter-thiel-die-dunkle-allianz-der-eliten-wie-ein-cdu-mann-und-ein-silicon-valley-milliardaer-an-einer-neuen-machtordnung-basteln/
Fossile Verschwörung – Wie Merz, Spahn und Co. die Energiewende sabotieren https://blog-demokratie.de/fossile-verschwoerung-mit-merz-spahn-und-co-wie-exxon-atomlobby-welt-redaktion-co-die-energiewende-sabotieren-und-warum-wir-das-nicht-hinnehmen-duerfen/
Maskendeals mit Milliardenschäden. Aufträge an Firmen aus dem eigenen Netzwerk, vergeben gegen den ausdrücklichen Rat der Fachabteilungen. Vertrauliche Regierungsvorlagen, weitergeleitet per privater E-Mail an Milliardäre. Beteiligung an einer Lobbyagentur für Gesundheitskunden, während er selbst im Gesundheitsausschuss saß. Verträge per Smiley-Mail, abgeschlossen in einer Krise, deren Folgen heute teure Klagen für den Staat nach sich ziehen. Immer wieder die Vermischung von Privatem und Politischem, zum eigenen politischen oder persönlichen Vorteil.
Es wäre leicht, an dieser Stelle erneut „Rücktritt!“ zu rufen. Doch das greift zu kurz.
Die entscheidende Frage lautet nicht, was Jens Spahn getan hat. Die entscheidende Frage lautet: Warum greifen die Selbstreinigungskräfte nicht?
Warum macht jemand, der nachweislich gegen den Rat seiner eigenen Experten handelte und dem Staat mutmaßlich Milliarden kostete, anschließend Karriere als Fraktionsvorsitzender?
Die Antwort liegt nicht bei Spahn allein. Sie liegt bei einer Partei, die ihn erneut aufstellt. Bei einer Fraktion, die ihn wählt und gewähren lässt. Bei einem Kanzler, der offenen Machtkonflikten ausweicht. Und bei einem System, das Loyalität höher bewertet als Integrität.
Politikverdrossenheit entsteht nicht, weil Politiker Fehler machen. Fehler passieren. Sie entsteht, wenn für alle sichtbar wird: Für „die da oben“ gelten andere Regeln. Wenn Konsequenzen ausbleiben, obwohl die Akten voll sind.
Parteien tragen eine Verantwortung, die weit über den Schutz der eigenen Leute hinausgeht. Sie sind Gatekeeper der Demokratie. Sie treffen die Vorauswahl, lange bevor Wähler überhaupt entscheiden können.
Wer auf Listen steht, wer nominiert wird, wer Macht erhält – all das entscheiden Parteien. Wenn dabei Loyalität über Eignung gestellt wird, versagen sie in ihrer demokratischen Kernfunktion. Dann können Wähler nur noch zwischen Kandidaten wählen, die alle durch ein kaputtes Sieb gefallen sind.
Wenn Parteien diese Funktion nicht mehr erfüllen – wer dann?
Es geht nicht um Schadenfreude. Es geht um politische Hygiene.
Und diese beginnt nicht mit Rücktrittsforderungen von außen.
Kritische Aussagen zu Gaskraftwerken, Versorgungssicherheit, Investitionsrisiken, sozialen Kosten und regulatorischen Versäumnissen wurden der Greenpeace-Analyse zufolge abgeschwächt oder umformuliert
Greenpeace erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Das Monitoring-Gutachten zur Energiewende soll nachträglich inhaltlich verändert worden sein, um es politischen Zielsetzungen anzupassen.
Nach Angaben von Greenpeace gab es 28 inhaltliche Änderungen zwischen der ursprünglichen Fassung des Gutachtens und der veröffentlichten Version. Dabei seien kritische Passagen zu Gaskraftwerken, zur Versorgungssicherheit, zu sozialen Kosten und zu Investitionsrisiken gezielt abgeschwächt worden.
Besonders gravierend ist laut Greenpeace die Verschiebung der zentralen Botschaft zur Bezahlbarkeit der Energiewende. Während ursprünglich festgehalten wurde, dass diese Frage nicht abschließend geklärt sei, werde in der veröffentlichten Fassung ein Szenario gezeichnet, das Kosten einseitig als Investitionsbremse zuspitzt.
Darüber hinaus soll es grafische Eingriffe gegeben haben, darunter das Entfernen von Ausbauzielen für erneuerbare Energien. Auch die Bewertung des Zubaus von Gaskraftwerken sei verändert worden, indem eine ursprünglich als unwahrscheinlich bezeichnete Entwicklung später nur noch als fraglich dargestellt wurde.
Dieses Gutachten dient als Grundlage für energiepolitische Entscheidungen mit Milliardenvolumen und prägt die Zukunft der deutschen Energie- und Klimapolitik. Wer ein solches Dokument politisch zurechtbiegt, so der Vorwurf, missbraucht Wissenschaft, um eigene politische Interessen abzusichern.
Werner Hoffmann. – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören.-
Einleitung: 86 Millionen Euro – eine politische Zahl
Die Bundesregierung begründet die geplante Abschaffung des Bürgergeldes und die Umgestaltung hin zu einer „neuen Grundsicherung“ mit einem vermeintlich klaren Ziel:
Einsparungen in Höhe von 86 Millionen Euro pro Jahr.
Diese Zahl wird öffentlich als Beleg für mehr Effizienz, mehr Ordnung und mehr Leistungsgerechtigkeit präsentiert.
Doch ein genauer Blick zeigt: Diese Zahl blendet zentrale Kosten vollständig aus.
Nicht berücksichtigt werden die massiven Mehrkosten, die durch den organisatorischen, rechtlichen und technischen Umbau der gesamten Grundsicherung entstehen.
Die Reform ist daher weniger eine Sparmaßnahme – sondern vor allem eine kostenintensive Verwaltungsreform mit hohem Risiko.
Was sich strukturell ändert
Mit dem Bürgergeld liegt die Zuständigkeit heute bei den Jobcentern, die als gemeinsame Einrichtungen von Bundesagentur für Arbeit und Kommunen organisiert sind.
Die geplante Grundsicherung soll dagegen stärker kommunalisiert werden – mit veränderten Zuständigkeiten, neuen Abläufen und teilweise neuen Behördenstrukturen.
Das bedeutet konkret:
andere Verwaltungsträger,
andere IT-Systeme,
andere rechtliche Verfahren,
andere Finanzierungswege,
neue Schnittstellen zwischen Bund, Ländern und Kommunen.
Solche Strukturwechsel gelten in der öffentlichen Verwaltung als hochkomplex und fehleranfällig.
Die ausgeblendeten Kosten der Umstellung
1) IT-Systeme und Softwaremigration
Jobcenter arbeiten mit hochspezialisierten Fachverfahren wie ALLEGRO und VerBIS, die über Jahre entwickelt wurden.
Kommunale Sozialämter nutzen hingegen andere Programme, oft von unterschiedlichen Anbietern.
Die Umstellung erfordert:
Datenmigration von Millionen Leistungsakten,
neue Schnittstellen,
Anpassung an Datenschutz- und Sicherheitsstandards,
parallelen Betrieb alter und neuer Systeme über Jahre.
Realistische Kosten:
einmalig etwa 200 bis 400 Millionen Euro,
zusätzlich 20 bis 40 Millionen Euro jährlich für Betrieb, Wartung und Updates.
2) Schulung, Personalumbau und Produktivitätsverluste
Rund 70.000 bis 75.000 Beschäftigte in Jobcentern und kommunalen Verwaltungen sind betroffen.
Sie müssen neue Rechtsgrundlagen erlernen, neue IT-Systeme bedienen und neue Zuständigkeitslogiken verstehen.
Erfahrungsgemäß sinkt die Produktivität während solcher Umstellungen für 6 bis 12 Monate erheblich.
Realistische Kosten:
150 bis 250 Millionen Euro einmalig,
davon ein großer Teil indirekte Kosten durch Zeitverluste und Fehlbearbeitung.
3) Doppelstrukturen und Übergangsverwaltung
In der Übergangsphase laufen Bürgergeld-Strukturen weiter, während neue Grundsicherungsstrukturen parallel aufgebaut werden. Hinzu kommen zusätzliche Abstimmungen, Notfallbearbeitung bei verzögerten Zahlungen und Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen Behörden.
Realistische Kosten:
80 bis 150 Millionen Euro über mehrere Jahre.
4) Mehr Widersprüche und Klagen
Erfahrungen aus früheren Reformen zeigen: Strengere Sanktionen führen zu mehr Rechtsstreitigkeiten. Kommunen tragen einen Großteil der Verfahrens- und Prozesskosten, Sozialgerichte werden zusätzlich belastet.
Realistische Mehrkosten:
30 bis 60 Millionen Euro jährlich zusätzlich.
Die Gesamtrechnung – konservativ geschätzt
Einmalige Mehrkosten in den ersten Jahren:
430 bis 800 Millionen Euro.
Laufende zusätzliche Kosten pro Jahr:
50 bis 100 Millionen Euro.
Dem gegenüber steht eine politisch kommunizierte Einsparung von 86 Millionen Euro jährlich, die keine Umstellungskosten enthält, keine Prozesskosten berücksichtigt und keine Produktivitätsverluste abbildet.
Nettoeffekt für die öffentlichen Haushalte
Bereits bei vorsichtiger Rechnung zeigt sich: Die laufenden Mehrkosten können die angebliche Einsparung vollständig aufzehren, während die einmaligen Umstellungskosten die Haushalte über Jahre hinweg belasten. Besonders die Kommunen geraten finanziell zusätzlich unter Druck.
Was politisch wirklich passiert
Die Umstellung von Bürgergeld auf Grundsicherung ist weniger eine ökonomische Reform als ein symbolpolitisches Signal. Gleichzeitig werden Kosten und Risiken tendenziell in Richtung Kommunen, Sozialgerichte und Verwaltung verschoben – also genau dorthin, wo sie in der öffentlichen Debatte am wenigsten sichtbar sind.
Resümee
Die Abschaffung des Bürgergeldes zugunsten einer neuen Grundsicherung wird als Sparmaßnahme verkauft, ist aber bei realistischer Betrachtung teurer, komplizierter und risikoreicher als das bestehende System. Statt strukturelle Probleme zu lösen, erzeugt die Reform hohe Umstellungskosten, neue Bürokratie, zusätzliche Rechtskonflikte – und ein finanzielles Risiko, das die behaupteten Einsparungen über Jahre hinweg übersteigen dürfte.
Nicht gespart wird beim Staat – gespart wird an Transparenz.
Englisch ist keine neutrale Weltsprache, sondern ein historisches Machtprodukt
Englisch gilt als internationale Verkehrssprache, doch dieser Status ist nicht das Ergebnis sprachlicher Überlegenheit. Er beruht auf Kolonialgeschichte, wirtschaftlicher Dominanz und geopolitischer Macht. Die Sprache ist über Jahrhunderte ungeordnet gewachsen und vereint germanische, französische sowie lateinische Strukturen. Daraus entstand ein System voller Ausnahmen, Inkonsistenzen und Sonderformen, das für Lernende unnötig kompliziert ist.
Unlogische Aussprache und Auswendiglernen statt Verstehen
Ein zentrales Problem des Englischen ist die fehlende Beziehung zwischen Schreibweise und Aussprache. Gleiche Buchstabenfolgen werden unterschiedlich ausgesprochen, identische Wörter verändern ihre Bedeutung je nach Kontext oder Zeitform. Wer Englisch lernt, muss große Teile der Sprache auswendig lernen, anstatt Regeln logisch anwenden zu können. Das erschwert nachhaltiges Lernen und führt zu dauerhafter Unsicherheit.
Grammatik mit versteckten Hürden für Nicht-Muttersprachler
Die englische Grammatik wirkt oberflächlich einfach, ist jedoch voller Fallstricke. Unregelmäßige Verben, Hilfsverbkonstruktionen, feste Satzstellungen und idiomatische Wendungen machen es Lernenden schwer, sich sicher auszudrücken. Selbst nach jahrelanger Praxis bleiben Fehler häufig sichtbar. Muttersprachler sind dadurch strukturell im Vorteil, was zu Ungleichheit in Bildung, Beruf und öffentlicher Kommunikation führt.
LONA als bewusst entwickelte und faire Alternative
LONA setzt genau an diesen Schwächen an. Als konstruierte Sprache ist sie nicht historisch belastet, sondern systematisch aufgebaut. Jeder Laut entspricht einer eindeutigen Schreibweise, jede grammatische Regel gilt konsequent ohne Ausnahmen. Wortbildung folgt klaren Mustern, Zeitformen und Satzstrukturen sind logisch nachvollziehbar. Lernen wird damit effizienter und verständlicher.
Chancengleichheit statt sprachlicher Privilegien
Ein entscheidender Vorteil von LONA liegt in ihrer Neutralität. Niemand wächst mit dieser Sprache als Muttersprache auf, niemand hat einen natürlichen Vorsprung. Alle Sprecher beginnen auf Augenhöhe. Gerade für Europa, das von sprachlicher Vielfalt geprägt ist, bietet LONA die Möglichkeit einer gemeinsamen Verständigung ohne kulturelle oder nationale Bevorzugung.
Europa braucht eine Sprache der Verständigung, nicht der Ausgrenzung
Englisch wird oft mit dem Argument der Gewohnheit verteidigt. Doch Gewohnheit ist kein Qualitätsmerkmal. Sie verhindert Innovation und verfestigt bestehende Ungleichheiten. LONA steht für einen Perspektivwechsel hin zu bewusster, fairer und moderner Kommunikation. Nicht als Ersatz für nationale Sprachen, sondern als gemeinsames Werkzeug für Verwaltung, Bildung, Wissenschaft und europäische Zusammenarbeit.
Resümee: Zukunft entsteht nicht aus Geschichte, sondern aus Gestaltung
Englisch ist ein Produkt der Vergangenheit. LONA ist ein Entwurf für die Zukunft. Wer echte Verständigung in Europa will, muss bereit sein, neue Wege zu denken. LONA zeigt, dass Sprache einfacher, gerechter und inklusiver sein kann, wenn sie nicht zufällig entsteht, sondern bewusst gestaltet wird.
Werner Hoffmann. – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören.-
Der AfD-Politiker Ruben Rupp sitzt seit der Bundestagswahl im Bundestag in Berlin – hält aber gleichzeitig an seinem Landtagsmandat in Baden-Württemberg fest. Das ist rechtlich zulässig, politisch jedoch hoch umstritten. Denn Rupp nutzt das Doppelmandat nicht, um beide Parlamente intensiv zu vertreten, sondern vor allem, um einen Nachrücker zu blockieren.
Nach Recherchen des Staatsanzeigers Baden-Württemberg würde bei einem Mandatsverzicht Rupps im Landtag ein Ex-AfD-Mitglied nachrücken, das die Partei bereits vor Jahren im Streit verlassen hatte. Innerparteilich gilt diese Person als nicht mehr zuverlässig und wird einem früheren Machtzirkel der AfD zugerechnet. Genau das will Rupp – mit Rückendeckung aus der AfD-Landesspitze – verhindern.
Der Vorgang passt zur Linie von Markus Frohnmaier, Co-Landesvorsitzender der AfD in Baden-Württemberg. Er treibt seit Längerem die sogenannte „Professionalisierung“ der Partei voran und spricht dabei von einer „Entschwefelung“. Übersetzt heißt das: Wer nicht mehr ins strategische Bild passt, soll keinen parlamentarischen Einfluss mehr bekommen – selbst dann nicht, wenn ihm dieser demokratisch zustehen würde.
Finanziell ist das Doppelmandat ebenfalls relevant. Zwar erhält Rupp kein doppeltes Abgeordnetengehalt. Er bezieht die Bundestagsdiät, während ihm im Landtag bei Abwesenheit Sitzungsgelder abgezogen werden. Doch genau hier liegt der entscheidende Punkt: Durch den formalen Verbleib im Landtag sammelt Rupp weiterhin Anwartschaften in der landesrechtlichen Altersversorgung für Landtagsabgeordnete. Diese zusätzlichen Altersansprüche würden sofort entfallen, wenn er das Mandat niederlegt.
Die Waiblinger Zeitung weist zudem darauf hin, dass Rupp im Landtag kaum noch präsent ist. Ausschussmitgliedschaften hat er abgegeben, bei Plenumssitzungen fehlt er häufig. De facto bleibt das Mandat also politisch blockiert, während es formell weiterbesteht.
Der Fall zeigt exemplarisch, wie Mandate in der AfD nicht nur als Vertretungsauftrag verstanden werden, sondern auch als Machtinstrument und Vorsorgemodell. Demokratische Nachrückregeln werden ausgehebelt, politische Verantwortung minimiert – während die persönliche Absicherung wächst.
Resümee
Ruben Rupp hält ein Mandat, das er kaum ausübt, blockiert damit einen Nachrücker – und sichert sich zugleich zusätzliche Altersansprüche.
Viele europäische Sprachen sind historisch gewachsen – und genau das macht sie kompliziert. Fälle, Geschlechter, unregelmäßige Verben, Ausnahmen von Ausnahmen: Sprache wird zur Hürde statt zum Werkzeug.
Lona verfolgt einen anderen Ansatz.
Die Grammatik wurde nicht aus Tradition, sondern aus Funktionalität konstruiert.
Ziel ist maximale Verständlichkeit mit minimalen Regeln.
Der Leitsatz lautet: So wenig Grammatik wie möglich – so viel Klarheit wie nötig.
Bedeutung entsteht ausschließlich durch Wortstellung und Kontext.
Beispiel:
Mi dona libro tu. – Ich gebe dir ein Buch.,
Libro es bon. – Das Buch ist gut.
Das Verb: eine Form für alle Personen
Alle Verben haben in Lona nur eine einzige Grundform. Es gibt keine Konjugation nach Person oder Zahl.
Beispiel: „parla“ (sprechen)
mi parla – ich spreche,
tu parla – du sprichst,
lo parla – er/sie spricht,
nos parla – wir sprechen.
Damit entfällt eines der größten Lernhindernisse europäischer Sprachen.
Zeitformen: logisch statt kompliziert
Lona kennt nur drei Zeitkonzepte:
Gegenwart – Grundform,
Vergangenheit – Endung -ed,
Zukunft – Hilfswort will.
Beispiel:
mi parla – ich spreche,
mi parl-ed – ich sprach,
mi will parla – ich werde sprechen.
Keine unregelmäßigen Verben. Keine Ausnahmen.
Verneinung ohne Sonderregeln
Verneinung erfolgt immer mit dem Wort no – direkt vor dem Verb.
Beispiele:
mi no parla – ich spreche nicht,
nos no comprende – wir verstehen nicht.
Fragen ohne Verbverdrehung
Fragen entstehen in Lona ohne Umstellung des Verbs. Entweder durch:
Fragewörter oder
Intonation.
Beispiele:
Tu parla Lona? – Sprichst du Lona?,
Per que tu veni? – Warum kommst du?,
U tu vive? – Wo lebst du?
Plural und Besitz – immer gleich
Plural wird immer mit -s gebildet: dom → doms,
Besitz wird mit de ausgedrückt: dom de mi – mein Haus.
Keine Sonderformen. Keine Deklination.
Adjektive bleiben immer gleich
Adjektive verändern sich nie – egal ob Singular, Plural oder Person.
Beispiele:
dom gran – großes Haus,
doms gran – große Häuser,
vita bon – gutes Leben.
Warum diese Grammatik funktioniert
Die Grammatik von Lona ist so konstruiert, dass:
Grundverständnis in wenigen Wochen möglich ist,
Sprechhemmungen schnell verschwinden,
Fehler kaum Verständigung verhindern,
alle Menschen gleiche Startbedingungen haben.
Grammatik wird nicht zum Prüfstein – sondern zum unsichtbaren Gerüst.
Resümee
Lona verzichtet bewusst auf sprachlichen Luxus, um Verständigung zu ermöglichen. Sie ist nicht schön, weil sie komplex ist – sondern weil sie funktioniert.
Je einfacher die Grammatik, desto größer die Gemeinschaft.
Esperanto war seiner Zeit voraus – und genau daran scheiterte es
Esperanto entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus einer idealistischen Idee: eine neutrale Weltsprache für Frieden und Verständigung.
Sprachlich war Esperanto gut durchdacht, logisch und vergleichsweise leicht erlernbar. Und doch ist Esperanto bis heute gesellschaftlich und politisch gescheitert.
Der Hauptgrund war nicht die Sprache selbst, sondern ihr Umfeld:
kein politischer Raum, der sie brauchte,
keine Institutionen, die sie trugen,
kein konkreter Nutzen im Alltag,
der Anspruch, die ganze Welt zu erreichen.
Esperanto war eine Idee ohne Infrastruktur.
Lona entsteht aus einem konkreten europäischen Bedarf
Lona entsteht nicht aus einem abstrakten Weltideal, sondern aus einem realen europäischen Problem:
24 Amtssprachen, hohe Übersetzungskosten, Missverständnisse, fehlende gemeinsame Öffentlichkeit und eine wachsende Distanz zwischen EU und Bürgerinnen und Bürgern.
Europa ist heute ein politischer, wirtschaftlicher und sozialer Raum mit über 500 Millionen Menschen – aber ohne gemeinsame Verständigungsebene. Genau hier setzt Lona an.
Lona ist:
eine ergänzende Sprache, nicht ersetzend,
klar auf Europa begrenzt,
funktional gedacht, nicht ideologisch.
Begrenzung macht Lona stark – nicht schwach
Ein entscheidender Unterschied zu Esperanto ist der bewusst begrenzte Anspruch.
Esperanto wollte:
alle Kulturen,
alle Kontinente,
alle politischen Systeme.
Lona will:
Europa verbinden,
europäische Demokratie stärken,
europäische Zusammenarbeit vereinfachen.
Diese Begrenzung macht Lona realistisch, greifbar und anschlussfähig.
Lona ist emotional anschlussfähig – Esperanto war es nicht
Esperanto wirkte auf viele Menschen künstlich, technisch und weltfremd.
Es fehlte an kultureller Verankerung und emotionaler Nähe.
Lona hingegen:
nutzt vertraute europäische Wortstämme,
klingt weich, ruhig und modern,
vermeidet harte Lautkombinationen,
trägt mit dem Namen Lona ein positives, verbindendes Bild.
Sprache wird nicht nur gelernt – sie wird gefühlt. Hier hat Lona einen entscheidenden Vorteil.
Politische Neutralität statt Sprachdominanz
Esperanto war zwar neutral, aber politisch heimatlos. Lona ist ebenfalls neutral – aber politisch verortet: im europäischen Projekt.
Lona bevorzugt:
weder Englisch,
noch Deutsch,
noch Französisch.
Niemand ist Muttersprachler. Niemand hat einen Vorteil. Diese Gleichheit ist in Europa entscheidend – und fehlte Esperanto im Alltag.
Der richtige Zeitpunkt: Europa 2025 ist nicht Europa 1900
Zur Zeit der Entstehung von Esperanto:
gab es keine europäische Union,
keine grenzüberschreitende Mobilität im Alltag,
keine digitale Kommunikation,
keine europäische Öffentlichkeit.
Heute ist Europa:
eng verflochten,
hoch mobil,
digital vernetzt,
politisch auf Zusammenarbeit angewiesen.
Lona kommt nicht zu früh – sondern möglicherweise zum ersten Mal genau richtig.
Vom Ideal zur Infrastruktur
Der vielleicht wichtigste Unterschied:
Esperanto war ein Ideal. Lona ist Infrastruktur.
Lona ist gedacht für:
Bildung und Erasmus,
europäische Medien,
Bürgerdialoge,
digitale Plattformen,
grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Genau dort entscheidet sich Erfolg.
Resümee
Esperanto scheiterte nicht an seiner Grammatik, sondern an seinem Umfeld.
Lona hingegen entsteht aus einem konkreten politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedarf.
Wenn Europa eine gemeinsame Sprache braucht, dann nicht als Weltutopie – sondern als europäische Realität.
Lona hat deshalb etwas, das Esperanto nie hatte: einen Raum, einen Zweck und eine historische Chance.