Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
Zunächst herzlichen Dank an Peter Sinapius bei LinkedIn auf seinen Beitrag, der etwas offengelegt hat, was ich in der Presse wohl überlesen hatte (Quelle: siehe unten *)
Hier zum Inhalt:
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Sandro M., Büroleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor, war Mitglied einer Burschenschaft, die seit Jahren im extrem rechten Milieu verankert ist.
Verbindungen zur AfD, Einladungen an bekannte Rechtsextremisten – all das ist dokumentiert.

Trotzdem stellte sich Amthor zunächst schützend vor seinen Mitarbeiter und redete von einer „Privatsache“.
Doch Politik ist keine Privatsache, wenn Menschen in Machtpositionen Zugriff auf Informationen und politische Abläufe haben.
Wer an entscheidender Stelle arbeitet, trägt Verantwortung – und wer dort mit rechtsextremen Netzwerken verbandelt ist, wirft zwangsläufig Fragen auf.

Die Presse ließ nicht locker.
Und siehe da:
Plötzlich trat Sandro M. aus der Burschenschaft aus.
Amthor erklärte den Schritt zur logischen Folge einer „längerfristigen Entwicklung“.
Ein sauberes Narrativ, ein politischer Befreiungsschlag.
Aber:
Kann ein simpler Austritt die Vergangenheit ungeschehen machen?
Kritikerinnen und Kritiker bezweifeln das. Sie sprechen von einem durchschaubaren Manöver, von einer „Brandmauer“, die erst dann hochgezogen wird, wenn das Feuer schon lichterloh brennt.

Der eigentliche Skandal bleibt:
Dass jemand mit klaren rechten Bezügen überhaupt so lange in Amthors engstem Umfeld wirken konnte – und erst öffentlicher Druck zu Konsequenzen führte.
Ein Austritt mag symbolisch sein.
Doch er ersetzt keine echte Abgrenzung, kein konsequentes Handeln.
Für viele bleibt der Eindruck:
Statt Klarheit zu schaffen, setzt Amthor auf Ablenkung.
Und das Vertrauen in eine glaubwürdige „Brandmauer nach rechts“? Das ist weiter schwer beschädigt.
Amthor – Skandale, Netzwerke und Doppelmoral

- Augustus Intelligence (2020): Philipp Amthor setzte sich in Schreiben an Bundesministerien für die US-Firma Augustus Intelligence ein, während er selbst Aktienoptionen, ein Mandat sowie Luxusreisen erhielt. Nach massiver Kritik legte er Nebentätigkeiten nieder – ein Paradefall für Interessenkonflikte und Lobbyismus.
- Verbindung zu rechten Kreisen: Wiederholte Auftritte in konservativen/studentischen Verbindungen mit Nähe zum rechten Milieu sowie die Beschäftigung eines Büroleiters aus einer rechtsextremen Burschenschaft fügen sich zu einem problematischen Gesamtbild.
- Selbstdarstellung: Der „Shootingstar der CDU“ inszeniert sich medienwirksam – viele Talkshow-Auftritte und zugespitzte Statements, oft mehr Schlagzeile als Substanz.
- Luxusnähe: Neben den Augustus-Reisen fiel Amthor durch Nähe zu Lobbyisten und Wirtschaftsvertretern auf – für einen konservativen Saubermann ein widersprüchliches Image.
- Fragwürdige Deals in Mecklenburg-Vorpommern (Details): 2020 strebte Amthor den CDU-Landesvorsitz an. Kritiker warfen ihm vor, Karrierepolitik über Sacharbeit zu stellen. Die innerparteilichen Widerstände – befeuert durch seine Lobby-Affäre – ließen das Projekt scheitern und zeigten seine umstrittene Stellung in der eigenen Basis.
- Symbolfigur für Doppelmoral: Öffentlich die „Brandmauer“ betonen, intern aber erst nach Druck Konsequenzen ziehen – der späte Austritt des Büroleiters aus der rechtsextremen Verbindung wirkt wie ein PR-Manöver statt echter Abgrenzung.
- Informationsfreiheitsgesetz (IFG): In Verhandlungen setzte sich Amthor für eine Einschränkung bis hin zur Abschaffung des IFG ein – jenes Gesetz, das Transparenz über politische Kontakte schafft. Besonders brisant vor dem Hintergrund seiner eigenen Affäre.
- ÜBRIGENS:
Auch Saskia Ludwig soll laut Berichten bei den Plänen zur Abschaffung des IFG mitgemischt haben! Saskia Ludwig ist schon mehrfach zu Verbindungen zur rechtspopulistischen Szene aufgefallen (Quelle: S. **) - Blockieren von Informationsanfragen: Politisch positionierte er sich mehrfach auf Seiten der Ministerien/Lobbys, die weniger Öffentlichkeit wollten – ein Affront gegen Pressefreiheit und Bürgerrechte.
- Augustus-Affäre (Zusammenfassung): Aktienoptionen, Posten, Reisen – und ein Fürsprache-Brief an die Regierung. Ergebnis: massiver Vertrauensverlust, Rückzug aus Nebenämtern, bleibende Zweifel an Integrität.
- Foto mit Holocaust-Leugnerin-Bezug: 2021 posierte Amthor auf einem Volksfest neben einem Mann mit „Solidarität mit Ursula Haverbeck“-Shirt. Spätere Entschuldigung hin oder her – der symbolische Schaden war erheblich.
- Konservative Positionen & „Konservativer Kreis“: Mitgründer des konservativen Flügels in MV; politisch gegen Gender-Mainstreaming, gegen Schwangerschaftsabbruch und gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe positioniert.
- Atlantik-Brücke: Mitglied in der einflussreichen transatlantischen Vernetzungs-Organisation – weiteres Indiz für enge Beziehungen zu Wirtschaft, Politik und Lobbykreisen.
Weitere Informationen zu Philipp Amthor
https://blog-demokratie.de/?s=Philipp+Amthor
Weitere Informationen über Saskia Ludwig
https://blog-demokratie.de/?s=Saskia+Ludwig
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#Burschenschaft
#Rechtsextremismus
Quellen:
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** Angriff auf die Demokratie? CDU/CSU wollen Informationsfreiheitsgesetz abschaffen – ausgerechnet Amthor und Ludwig treiben Pläne voran