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Wenn Marion Horn, Chefredakteurin der Bild, von „Klima-Sozialismus“ spricht, ist klar, dass die intellektuelle Insolvenz der Schlagzeilenfabrik längst eröffnet ist.
Ein Gespenst geht um – nicht in Europa, sondern im Kopf der Bild. „Klima-Sozialismus“ – das klingt nach Wettersteuerkarte, nach Zuteilung von Sonnenstunden, nach ideologischer Dürre.
In Wahrheit ist es das alte Rezept:
Panikmache für Besitzstandswahrer.
Was hier als Kampfbegriff gegen „die Grünen“ oder „die Klimahysteriker“ verkauft wird, ist nichts anderes als die Rebellion gegen Vernunft.
Dieselbe Zeitung, die gestern die Hitze-Toten betrauert, ruft heute nach mehr CO₂-Freiheit für alle.
Und wenn morgen der Wind weht, heißt es: „Windradterror stoppen!“ – diese Chamäleon-Moral des Boulevards: laut, wenn’s klickt, still, wenn’s zählt.
Und draußen fressen sie’s mit Begeisterung:
– AfD-Wähler,
– Verschwörungsfuzzis
– und Quarkdenker,
die sich von jedem Anti-Klima-Schlagwort bestätigt fühlen und beim nächsten Post wieder erklären, das Wetter habe schon immer geschwankt.
Dabei steht längst fest:
Wir fahren diesen Planeten mit Vollgas in die Wand. Wer glaubt, man könne mit Schlagzeilen die Physik austricksen, hat vom Leben ebenso wenig verstanden wie vom Journalismus.
Aber Horn und Co. werden am Ende sagen: „Das konnte ja keiner ahnen.“
Doch man ahnte es.
Man wusste es.
Und man log.
Aus Quote, aus Kalkül, aus kaltem Zynismus.

