Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
Tilman Kuban, ehemaliger Vorsitzender der Jungen Union und heute CDU-Bundestagsabgeordneter, gilt als Stimme der jungen Generation in der Union. Doch wer genauer hinhört, merkt schnell: Seine Rhetorik unterscheidet sich kaum von der der älteren fossilen Hardliner in CDU und CSU.
Kuban präsentiert sich gern als Modernisierer, als jemand, der die Sorgen der jungen Generation versteht. Doch in zentralen Fragen wie Klimaschutz, Energiewende und Industriepolitik zeigt sich: Er ist ein verlängerter Arm der fossilen Narrative, verpackt in jugendliche Worte.

1. Verteidiger des Verbrenners
Ob beim EU-Verbrenner-Aus oder beim Tempolimit – Kuban schlägt sich reflexartig auf die Seite der Autoindustrie. Unter dem Deckmantel der „Freiheit“ verteidigt er die fossile Mobilität von gestern.
2. Skepsis gegenüber Energiewende
Kuban ist bekannt für seine Aussage: „80 % Klimaschutz ist besser als 100 % leere Werkshallen.“ Damit spielt er die Interessen der Industrie gegen die Notwendigkeit ambitionierten Klimaschutzes aus. Doch diese Rechnung ist perfide: Sie blendet aus, dass Klimaschutz selbst Millionen Arbeitsplätze sichert und neue schafft.
3. Harte Gegenargumentation
Allein die erneuerbaren Energien stellen in Deutschland heute bereits über 350.000 Arbeitsplätze (Stand 2023, BMWK). Aufgeteilt in die Bereiche:
- Windenergie: ca. 160.000 Jobs
- Solarenergie (Photovoltaik & Solarthermie): ca. 60.000 Jobs
- Biomasse (inkl. Biogas, feste und flüssige Brennstoffe): ca. 90.000 Jobs
- Wasserkraft: ca. 10.000 Jobs
- Erneuerbare-Forschung, Netze, Speicher & Dienstleistungen: ca. 30.000 Jobs
Diese Branchen wachsen – während die fossilen Industrien langfristig Arbeitsplätze abbauen. Wer also Klimaschutz bremst, schützt nicht Arbeitsplätze, sondern gefährdet sie.
4. Populistische Zuspitzungen
Kuban attackiert Klimabewegungen und NGOs, wirft ihnen „Ideologie“ und „Wohlstandsgefährdung“ vor – typische Schlagworte der fossilen Lobby, nur jugendlicher vorgetragen.
5. Nähe zur fossilen Wirtschaft
Sein politisches Umfeld und seine Förderer stammen häufig aus wirtschaftsnahen Netzwerken, die eng mit Energie- und Automobil-Lobbys verflochten sind.
6. Tarnung als „Jugendpolitik“
Kuban inszeniert sich als Anwalt der jungen Generation. Doch in Wahrheit vertritt er vor allem die Interessen jener Industrien, die den Jungen eine kaputte Zukunft hinterlassen.
Was bleibt?
Tilman Kuban ist das perfekte Beispiel für die nächste Generation der fossilen Verteidiger. Mit Sprüchen wie „80 % Klimaschutz“ stellt er sich als Pragmatiker dar – in Wahrheit aber betreibt er Klimabremse im Dienste fossiler Konzerne.
Statt Brücken in die Zukunft zu bauen, verteidigt er die Strukturen von gestern. So wird klar: Das Netzwerk der Fossil-Ideologen reicht bis in die Nachwuchsorganisationen der Union hinein – und die nächste Generation steht bereit, fossile Interessen mit jugendlichem Anstrich fortzuführen.
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