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Das Atlas Network ist ein globales Dachnetzwerk von über 600 neoliberalen Thinktanks.
Manche Politiker verharmlosen den Begriff „neoliberalen Thinktanks“, indem sie daraus einfach „wirtschaftsliberal“ oder „marktliberal“ machen.

Das hört sich ja nicht so bedrohlich an – verschleiert aber die eigentliche Radikalität dieser Agenda.
Sein Ziel ist es, eine radikale marktorientierte Politik durchzusetzen:
Deregulierung, Steuersenkungen, Privatisierung
– und vor allem
die Blockade von Klimapolitik und erneuerbaren Energien.
Stattdessen werden fossile Geschäftsmodelle geschützt und verlängert.
Eine enge Verbindung besteht zum Heartland Institute in den USA – einer der zentralen Organisationen der Klimawandelleugner-Szene, die seit Jahren Desinformation gegen Windkraft, Solarenergie und Klimaschutz verbreitet.
Heartland und Atlas arbeiten zusammen, um diese Narrative weltweit zu streuen – über Partnerorganisationen in Europa, darunter auch in Deutschland.
Das Atlas Network hat zahlreiche Knotenpunkte in Deutschland.

Besonders enge Verbindungen bestehen zur FDP, während zur CDU/CSU eher indirekte Schnittstellen bestehen.
Die AfD wiederum kooperiert mit klimaskeptischen Organisationen wie EIKE, die selbst in transatlantische Netzwerke eingebunden sind.
FDP
Frank Schäffler (MdB, FDP) ist Mitgründer des Thinktanks Prometheus – Das Freiheitsinstitut, das offizieller Partner des Atlas Network ist.1 Schäffler gilt als marktradikaler Kritiker staatlicher Klimapolitik und brachte diese Agenda direkt in den Bundestag ein.
Lars P. Feld, Ökonom und enger Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner, ist Leiter des Walter-Eucken-Instituts und Mitgründer von NOUS. NOUS führte zeitweise das Atlas Network als Partner und fungierte als Schnittstelle zwischen Atlas, FDP und wirtschaftsnahen CDU-Strukturen.2
CDU/CSU
Die Hayek-Gesellschaft war in den letzten Jahren eine Brücke zwischen Atlas-nahen Thinktanks und konservativen Politikern.
Sie wurde zum Teil von CDU-nahen Ökonomen unterstützt, gleichzeitig traten AfD-Vertreter wie Alice Weidel zeitweise als Mitglieder auf.3
Der Wirtschaftsrat der CDU bildet einen weiteren Anknüpfungspunkt. Lars P. Feld sitzt dort im wissenschaftlichen Beirat und bringt neoliberale Impulse aus NOUS und dem Atlas-Umfeld in CDU-nahe Kreise.4
AfD
Die AfD pflegt keine direkte Verbindung zum Atlas Network, jedoch eine enge Kooperation mit dem Europäischen Institut für Klima & Energie (EIKE).
AfD-Abgeordnete wie Karsten Hilse traten mehrfach auf EIKE-Konferenzen auf und verbreiteten deren Narrative im Bundestag.5 EIKE ist wiederum eng mit US-Thinktanks wie CFACT und dem Heartland Institute verflochten.

Fazit
Während die FDP über Prometheus und Lars Feld direkte Anbindungen an das Atlas Network hat,
sind die CDU/CSU eher indirekt über wirtschaftsnahe Thinktanks eingebunden.
Die AfD dockt primär über EIKE an – und importiert damit Narrative aus den USA, die sich gegen Windkraft und Klimapolitik richten.
#AtlasNetwork #Neoliberalismus #FossileLobby #Klimapolitik #HeartlandInstitute
Quellen
1 Atlas Network Partnerliste; New Republic über Prometheus und Schäffler (2023).
2 Lobbypedia zu NOUS und Atlas; Walter-Eucken-Institut; Beratertätigkeit Feld im BMF.
3 FAZ/Spiegel über AfD-Mitgliedschaft in der Hayek-Gesellschaft.
4 Wirtschaftsrat der CDU – wissenschaftlicher Beirat; Angaben zu Lars Feld.
5 Bundestagsauftritte AfD-Karsten Hilse; EIKE-Programme; DeSmog zu EIKE-CFACT-Verbindung.