Was bedeutet delulu?

Ein satirischer Beitrag von

Werner Hoffmann

Das Wort #delulu schaffte es jetzt ins Online-Wörterbuch; abgeleitet von dem Wort delusional, also wahnhaft.

Der Begriff bedeutet laut Cambridge

Dictionary „an Dinge zu glauben, die nicht echt oder wahr sind, 

üblicherweise, weil man sich selbst dafür entscheidet“. 

Das Wort wird nicht nur von jüngeren Generationen wie Gen Z (zwischen 1995 und 2010 Geborene) oder Gen Alpha benutzt. 

Das Cambridge Dictionary zitiert sogar den australischen Premierminister Anthony Albanese, der das Wort in einer Parlamentsdebatte verwendete.

Ki-Foto 

#DeluluTante_AliceWeidel – Ähnlichkeiten sind vorhanden – Satire“

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Was ist Satire und was ist erlaubt?

Juristische Information

SATIRE DARF DAS: Warum das KI-Bild und „Delulu-Tante“ rechtlich zulässig sind

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Hinweis: Es handelt sich um eine satirische, künstlerisch verfremdete KI-Darstellung. Der Beitrag ist als Satire gekennzeichnet.

1) Satire ist von der Meinungs- und Kunstfreiheit geschützt

Nach Art. 5 Abs. 1 GG ist die Meinungsfreiheit geschützt; Satire gehört dazu. Zugleich greift die Kunstfreiheit (Art. 5 Abs. 3 GG). Satire darf überzeichnen, verzerren, ironisieren und provozieren, um sich kritisch mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen.

2) Öffentliche Person der Zeitgeschichte

Politikerinnen und Politiker sind Personen der Zeitgeschichte. Ihre Abbildung und pointierte Kritik sind grundsätzlich eher hinzunehmen als bei Privatpersonen (§ 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG). Je größer das politische Gewicht, desto weiter ist das Feld zulässiger Satire; das hat die Rechtsprechung mehrfach betont (u. a. zur politischen Karikatur und zugespitzten Formulierungen).

3) Keine unzulässige Schmähkritik

Unzulässig wäre reine Schmähkritik, wenn es ausschließlich um die persönliche Herabwürdigung ohne Sachbezug ginge. Hier liegt eine satirische Wertung mit politischem Bezug vor – kenntlich gemacht durch die Satire-Kennzeichnung („Satire“, „KI-Foto“) und die erkennbare Überzeichnung der Darstellung.

4) Zum Begriff „Delulu“

„Delulu“ ist ein jugendsprachlicher, ironischer Ausdruck, abgeleitet von „delusional“. Er wird im öffentlichen Diskurs benutzt und ist sogar in großen Wörterbüchern verzeichnet. In einer satirischen Überschrift fungiert er als wertende Meinungsäußerung, nicht als Tatsachenbehauptung.

5) Leitlinien der Rechtsprechung – kurz

  • Satire ist wesensgemäß überspitzt und muss nicht höflich oder sachlich sein,
  • politische Akteure müssen härtere Kritik hinnehmen als Privatpersonen,
  • entscheidend ist der Kontext (Satire-Rahmen, Kennzeichnung, politischer Bezug),
  • Grenze ist die Schmähkritik oder eine nachweislich falsche Tatsachenbehauptung.

6) Praktische Absicherung bei Veröffentlichung

  • Satire klar und sichtbar kennzeichnen (z. B. „Satire“, „KI-Bild/Illustration“),
  • keine falschen Tatsachen behaupten; Wertungen als solche erkennbar machen,
  • privatsphärenrelevante Details vermeiden; Fokus auf öffentliche Rolle und Aussagen,
  • Kontext geben (kritische Auseinandersetzung mit politischen Positionen).

Resümee

Das KI-Bild und die Formulierung „Delulu-Tante“ bewegen sich im Rahmen der zulässigen politischen Satire. Sie sind von Meinungs- und Kunstfreiheit gedeckt, weil die Darstellung als Satire erkennbar ist, einen politischen Bezug hat und keine bloße Schmähung darstellt.

Rechtsgrundlagen: Art. 5 Abs. 1 GG (Meinungsfreiheit), Art. 5 Abs. 3 GG (Kunstfreiheit), § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG (Personen der Zeitgeschichte).
Kein Rechtsrat im Einzelfall: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.

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