Deutschland: Fossile Trägheit statt elektrischer Aufbruch

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil sie weder Konzernmacht noch Populismus dient, sondern das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.

Warum Deutschland zur Industrie-Supermacht wurde – aber die Elektrifizierung dem Zufall überließ – und warum es unter Friedrich Merz noch schlimmer werden könnte

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*Zum norwegischen Gegenmodell: findest Du über den Link, der ganz unten im Artikel genannt wird.


Teil 1: Historie – Wie Deutschland die Elektrifizierung verschlief

Deutschland – das Land der Ingenieurskunst – hatte alle Voraussetzungen, um die Energiewende frühzeitig zu gestalten.

Doch statt strategischer Planung dominierte ein gefährlicher Mix aus marktradikalem Denken, regionalem Flickenteppich und fossilem Lobbyeinfluss.

Während Länder wie Norwegen ihre Elektrifizierung planvoll, staatlich gelenkt und gemeinwohlorientiert entwickelten, überließ Deutschland das Feld jahrzehntelang der Industrie – und damit den kurzfristigen Profiten statt dem langfristigen Wohl.

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Frühe Phase: Technikbegeisterung ohne Strukturpolitik

  • Die Elektrifizierung startete im 19. Jahrhundert vor allem in Großstädten – initiiert durch Privatunternehmen wie Siemens und AEG.
  • Ländliche Regionen blieben teils bis in die 1950er stromlos.
  • Die Priorität galt der Versorgung von Fabriken, nicht der Bevölkerung.
  • Eine gesamtstaatliche Energieplanung existierte nicht.

Weimarer Republik: Versäumte Reformchancen

  • In den 1920er-Jahren hätte die neue Demokratie erstmals Weichen für eine faire Elektrifizierung stellen können.
  • Stattdessen blieb die Energieversorgung ein Flickenteppich privater und kommunaler Anbieter.
  • Das 1923 verabschiedete Reichswasserwirtschaftsgesetz hatte kaum Auswirkungen auf die Elektrifizierung.
  • Regionale Stromgiganten wie RWE oder VEW setzten sich zunehmend durch – mit monopolartiger Macht.

NS-Zeit und Nachkrieg: Vom Militarismus zum Marktradikalismus

  • Die Nationalsozialisten nutzten Energiepolitik zur Aufrüstung, nicht zur Versorgung.
  • Nach 1945 setzte Westdeutschland auf die Wiederbelebung fossiler Energie:
    • Kohle war „Kern der Sozialen Marktwirtschaft“.
    • Öl wurde durch Förderprogramme in den Massenmarkt gedrückt.
    • Gas folgte in den 1970er-Jahren als angeblich „saubere Alternative“.

Atomkraft als angebliche Zukunft – mit falschem Versprechen

  • In den 1970er-Jahren wurde die Atomenergie als Antwort auf Ölkrisen inszeniert.
  • Die Risiken wurden systematisch verharmlost.
  • Atommüll-Lagerung blieb ungelöst – bis heute.
  • Der Staat stützte die Atomwirtschaft mit Subventionen, Steuererleichterungen und Haftungsfreistellungen. Durch die Einrichtung eines Fonds (im Jahr 2017) über knapp 24 Mrd. Euro wurde die Aufgabe und Haftung von Zwischenlagerung und Endlagerung auf den Steuerzahler übertragen, obwohl die Endlagerung weder geklärt ist, noch die Kosten auch nur im Ansatz feststehen.

Die verpasste Energiewende – mehrfach

  • Schon in den 1980er- und 1990er-Jahren war klar: Klimakrise, Umweltschäden, Ressourcenendlichkeit.
  • Doch erneuerbare Energien wurden belächelt, als „Nischenprojekte“.
  • Wärmepumpen galten als „unwirtschaftlich“.
  • Solarenergie wurde von Lobbyisten diffamiert – als teuer und ineffizient.
  • Der Energiepolitik fehlte eine Vision – stattdessen dominierte das Denken in Jahrzehnten fossiler Rendite.

Fazit Teil 1: Das Scheitern war politisch gewollt

Deutschland hatte die Technologie, das Know-how, die Ingenieure – doch der Wille zur Elektrifizierung im Sinne der Gesellschaft fehlte.

Die Verantwortung wurde nach unten delegiert und nach oben verkauft – an Energieunternehmen, an Verbände, an Exportinteressen.

Die Folge: Eine fossile Struktur, die bis heute schwer zu überwinden ist.


Teil 2: Aktuelle Entwicklung – Fossile Rückkehr unter Friedrich Merz & Katharina Reiche

Nicht nur die CDU UND CSU wollen die fossile Lobby fördern; auch FDP, AfD werden daran arbeiten, die Wünsche von Trump zu befriedigen.

Heute – im Jahr 2025 – droht eine neue Wende: Die Energiewende wird nicht beschleunigt, sondern politisch eingebremst.

Angetrieben von einem Kanzler mit enger Verbindung zur Finanzindustrie – Friedrich Merz – und einer Bundeswirtschaftsministerin, deren gesamter Lebenslauf eng mit der Gas- und Energielobby verknüpft ist: Katharina Reiche.

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Friedrich Merz – Kanzler der fossilen Interessen

Friedrich Merz – Umbau von Deutschland in die Vergangenheit für BlackRock, Gaslobby und sonstiger fossiler Lobby.
  • Ex-Aufsichtsrat von BlackRock, dem weltgrößten Finanzinvestor – mit Milliardenbeteiligungen in fossilen Energien.
  • Sieht Klimaschutz als „Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit“.
  • Spricht von „Klimasozialismus“ und blockiert jede verbindliche Klimaregulierung.
  • Setzt auf „Technologieoffenheit“ – ein Begriff, den Fossillobbyisten erfunden haben, um Maßnahmen zu verzögern.

Katharina Reiche – Ministerin der Gas- und Energielobby

Funktionen & Verbindungen:

  • 2005–2015: Bundestagsabgeordnete (CDU), Staatssekretärin im Bundesumweltministerium
  • 2015–2019: Hauptgeschäftsführerin des VKU (Verband kommunaler Unternehmen)
  • 2016–2023: Aufsichtsrätin bei Westenergie (E.ON-Tochter)
  • 2018–2023: Vorstandsvorsitzende des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches)
  • Seit 2020: Vorsitzende im Nationalen Wasserstoffrat
  • Ab 2025: Bundeswirtschafts- und Energieministerin unter Friedrich Merz

Reiches Politik im Überblick:

  • Kürzung der Wärmepumpenförderung
  • Förderung „wasserstofftauglicher“ Gasnetze
  • Bevorzugung von „blauem Wasserstoff“ aus Erdgas
  • Blockade von Solardachpflichten und Windkraftregelungen
  • Entwertung internationaler Klimaabkommen zugunsten fossiler Industrien

Verflechtungen im Detail:

  • VKU: Lobbyverband der Stadtwerke, Betreiber fossiler Kraftwerke und Müllverbrennungen – Reiche vertrat hier unternehmerische statt klimapolitische Interessen.
  • DVGW: Zentrale Institution der Gaswirtschaft, definiert Standards, schreibt Lobbypositionen – unter Reiches Führung Ausweitung fossiler Infrastrukturpolitik.
  • Westenergie: E.ON-Tochter, einer der größten Gasnetzbetreiber – Reiche saß im Aufsichtsrat und beeinflusste Ausbauentscheidungen.
  • Nationaler Wasserstoffrat: Reiche forcierte „blauen Wasserstoff“ und verzögerte gezielt Investitionen in echte grüne Alternativen.

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Resümee: Deutschland fällt zurück – mit Ansage

Norwegen investiert staatlich gesteuert, vorausschauend und bürgernah.
Deutschland hingegen unter Merz & Reiche: lobbyhörig, fossilorientiert, zukunftsvergessen.

Die Energiewende ist keine technische Herausforderung. Sie ist eine politische Entscheidung. Und unter dieser Bundesregierung wird sie systematisch sabotiert.

https://youtube.com/shorts/2u7eoAIxm4k?si=qO1Jj08bGM36Ui8f

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*Link www.blog-demokratie.de/norwegen-elektrifiziert-lange-vor-dem-oelboom-wie-das-land-zur-gruenen-energie-supermacht-wurde

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