Tag 3 – Im Herz der norwegischen Fjorde: Eidfjord, Flåm-Bahn & Wasserfälle

In der Nacht ist unser Kreuzfahrtschiff tief in den spektakulären Hardangerfjord hineingefahren – vom offenen Meer bis nach Eidfjord sind es rund 100 km.

Am Morgen präsentierte sich die Landschaft in mystischem Grau – Nebel, Wasser, Berge und Himmel verschmolzen fast zu einem einzigen Bild.

Eine fast surreale Stille lag über dem Fjord – ein atemberaubender Moment.

Flåm-Bahn, Bergenbahn und Wasserfälle

Start: 05.07.2025 um 10:30 Uhr – Treffpunkt bei den Ausflugsbussen

  • Fahrt zum Wasserfall Tvindefossen mit Fotostopp

Klicke beim nächsten Bild auf das Dreieck und Du siehst einen einmaligen Film

  • Weiterreise nach Gudvangen
  • Busfahrt durch Tunnel und Gebirgslandschaft nach Flåm
  • Fahrt mit der berühmten Flåmbahn über Myrdal mit Halt am Wasserfall Kjosfoss
  • Umstieg in die Bergenbahn und Rückfahrt durch das grüne Raundalen nach Voss
  • Mittagessen in Voss im traditionsreichen Fleischers Hotel:
  • Gegründet 1864 von Fredrik Fleischer, dessen Vorfahren vor rund 500 Jahren aus Deutschland nach Norwegen kamen
  • Das heutige Gebäude wurde 1889 im Schweizer Stil errichtet
  • Gastgeber für viele prominente Gäste – darunter Edvard Grieg, Könige und internationale Künstler
  • Besonders eindrucksvoll: Die 84-jährige Seniorchefin war persönlich anwesend und kümmerte sich charmant und aufmerksam um das Wohl der Gäste
  • Rückfahrt zum Schiff – inklusive Überquerung der imposanten Hardanger-Brücke

Reiseleitung mit Tiefgang

Unsere Reiseleitung wurde von einem erfahrenen Bayer durchgeführt, der während der gesamten Fahrt viele interessante Hintergrundinformationen zu Norwegen lieferte. Einige der spannendsten Punkte:

  • Die Fjorde Norwegens bestehen aus Salzwasser, das direkt vom Meer stammt – selbst im Inneren, über 100 km von der Küste entfernt, bleibt das Wasser salzhaltig (ca. 35 Promille).
  • Norwegen war bis ins frühe 20. Jahrhundert ein armes Agrarland. Erst durch die konsequente Nutzung der Wasserkraft begann ab den 1890er Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung:
    • Erstes Elektrizitätswerk 1891 in Hammerfest
    • Großkraftwerke u.a. in Rjukan (1911), später in Odda
    • Seit 1909 gilt das Konzessionsgesetz: Private Betreiber mussten Wasserkraftwerke nach etwa 40 Jahren an den Staat abgeben
  • Mit der Entdeckung des Ölfelds Ekofisk im Jahr 1969 begann Norwegens Ölzeitalter
  • Seit 1990 fließen Gewinne in den Government Pension Fund Global, heute mit über 1,7 Billionen US-Dollar einer der größten Staatsfonds der Welt

Die Hardanger-Brücke – Ein Jahrhundertprojekt

Die imposante Hängebrücke über den Hardangerfjord zählt zu den längsten Europas (1.310 m Spannweite). Ihre Geschichte im Überblick:

  • 1930er Jahre: Erste Idee durch Aamund K. Bu
  • 1938: Technische Machbarkeitsstudie
  • 1969: Projekt wird im Zuge von Tunnelplanungen wieder aufgenommen
  • 1985–1988: Regionale Beschlüsse und politische Vorbereitung
  • 2006: Genehmigung durch das norwegische Parlament inklusive Mautmodell
  • 26. Februar 2009: Baubeginn
  • 17. August 2013: Eröffnung der Brücke

Voss – Norwegens Outdoor-Perle mit Geschichte

Die Stadt Voss wurde 1838 offiziell als Gemeinde gegründet, war aber schon im Mittelalter ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum. Die Eröffnung der Vossabanen (Bahnlinie) im Jahr 1883 brachte wirtschaftlichen Aufschwung.

Heute hat Voss etwa 16.100 Einwohner und ist bekannt für:

  • Outdoor-Aktivitäten: Rafting, Skydiving, Paragliding
  • Das internationale Festival Ekstremsportveko (seit 1998)
  • Die Ole Bull Akademie für Volksmusik
  • Historische Ereignisse: Zerstörung im 2. Weltkrieg 1940, Wiederaufbau

Historisches Ärztehaus in Voss

Ein stilles Juwel von Voss ist das historische Ärztehaus, das über viele Jahrzehnte als Praxis und Wohnsitz der Landärzte diente. Heute befindet sich darin ein liebevoll eingerichtetes Ärztemuseum, das Einblicke in die Medizingeschichte Norwegens bietet:

  • Originale medizinische Instrumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert
  • Antike Möbel, Arztkoffer, Uniformen und Rezeptbücher
  • Historische Patientenakten und medizinische Alltagsszenen

Ein eindrucksvolles Stück norwegischer Gesundheitsgeschichte – authentisch, anschaulich und atmosphärisch.


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Stromnation Norwegen – Wie Wasserkraft das ganze Land antreibt

Norwegen ist ein Land, das in beeindruckender Weise zeigt, wie konsequente Nutzung erneuerbarer Energiequellen das Fundament für Wohlstand, Klimaschutz und technische Innovation legen kann. Fast 99 % des norwegischen Stroms stammen aus Wasserkraft – und dieser Strom wird im ganzen Land vielseitig und intelligent genutzt: zum Heizen, zum Autofahren und für nahezu alle Lebensbereiche.

️ Heizen mit Strom: Wärmepumpen statt Öl

  • Heizen mit Strom ist in Norwegen Standard. Rund die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs entfällt auf Raumwärme in Haushalten, öffentlichen Gebäuden und Betrieben.
  • Besonders verbreitet sind Wärmepumpen, die mit sauberem Wasserkraftstrom betrieben werden und sehr effizient arbeiten.
  • Seit 2020 sind neue Ölheizungen gesetzlich verboten, bestehende Anlagen wurden größtenteils ersetzt.

 Mobil mit Strom: Die E-Auto-Revolution

  • Norwegen ist globaler Spitzenreiter: 2024 waren rund 90 % aller Neuwagen rein elektrisch.
  • Der Bestand an E-Autos liegt inzwischen bei knapp 30 % aller PKW – mit stark steigender Tendenz.
  • Förderungen: Steuerfreiheit, Nutzung von Busspuren, keine Maut- oder Fährgebühren, kostenloses Parken, umfassender Ladeinfrastrukturausbau.
  • Plug-in-Hybride spielen kaum noch eine Rolle – Vollstromer dominieren.

 100 % erneuerbar – Norwegens Strommix

  • Norwegen produziert jährlich ca. 157 TWh Strom, davon über 95 % aus Wasserkraft, ergänzt durch Windkraft.
  • Elektrifizierung durch Wärmepumpen und E-Mobilität erhöht den Strombedarf nur leicht – laut Studien um ca. 6 %.
  • Dank effizienter Technologie und Netzplanung bleibt der Pro-Kopf-Verbrauch stabil.

️ Zukunftsvision: Norwegen als Stromlieferant für Europa

Norwegen denkt längst europäisch. In den kommenden Jahren plant die Regierung einen massiven Ausbau der Offshore-Windkraft, um sowohl nationale als auch europäische Strombedarfe zu decken.

  • Bis 2040: Aufbau von bis zu 30 GW Offshore-Windleistung.
  • Stromexporte vor allem nach Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.
  • Bestehende Stromkabel:
    • NordLink (1.400 MW) – nach Deutschland
    • North Sea Link (1.400 MW) – nach Großbritannien
    • NorNed (700 MW) – in die Niederlande
  • Weitere Anbindungen und grenzüberschreitende Netzprojekte sind in Planung.

Die Kombination aus Wasserkraft, Windenergie und einer hochentwickelten Infrastruktur macht Norwegen zur grünen Energiezentrale Nordeuropas.

✅ Fazit: Norwegen lebt die Energiewende – und denkt sie europäisch

  • Wasserkraft liefert nahezu emissionsfreien Strom für das ganze Land.
  • Wärmepumpen heizen Gebäude effizient und klimaneutral.
  • Elektromobilität ist in Norwegen längst der Normalfall.
  • Mit der Offshore-Windstrategie will Norwegen künftig auch ganz Europa mit grüner Energie versorgen.

Ein Modell, das zeigt: Mit politischem Willen, klugen Anreizen und natürlicher Ressourcennutzung lässt sich eine echte Energiewende gestalten – nachhaltig, wirtschaftlich und international anschlussfähig.


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