Die Batterie-Revolution aus Salz und Luft – Deutschlands Antwort auf Chinas Lithium-Abhängigkeit

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann

Während Lithium, Kobalt und Nickel in den letzten Jahren zum Synonym für moderne Batterien geworden sind, steckt dahinter ein ökologisches und geopolitisches Dilemma.

Fast alle gängigen Akkus – ob in Elektroautos, Smartphones oder Hausspeichern – hängen noch immer von seltenen oder problematischen Rohstoffen ab, deren Förderung oft unter menschenunwürdigen Bedingungen erfolgt.

Zudem kontrollieren Länder wie China einen Großteil der weltweiten Lithium- und Batterielieferketten. Das macht Europa verwundbar und abhängig – gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen.

Doch jetzt bahnt sich eine leise Revolution an – und sie riecht nach Meerluft.

Forscherinnen und Forscher in Deutschland entwickeln die sogenannte Salz-Luft-Batterie, die völlig ohne Lithium auskommt.

Statt seltener Erden nutzt sie einfache, weltweit verfügbare Stoffe wie Kochsalz (NaCl) und Sauerstoff aus der Luft.

Eine Technologie, die nicht nur sauber, sondern auch sicher, langlebig und vollständig recycelbar ist.


Die Idee: Energie aus Salz und Luft

Das Prinzip klingt fast poetisch: Natrium – ein Bestandteil von gewöhnlichem Kochsalz – reagiert mit Sauerstoff, um elektrische Energie zu speichern. Im Inneren der Batterie befindet sich eine Luftkathode, durch die Sauerstoff aus der Umgebungsluft einströmt. An der anderen Seite arbeitet eine Natrium-Anode. Wird Strom entnommen, verbinden sich beide zu Natriumoxid – beim Laden zerfällt die Verbindung wieder, und der Zyklus beginnt von Neuem.

Das Ergebnis:

  • keine giftigen Metalle,
  • keine Brandgefahr,
  • kein teures Recycling,
  • und ein Batteriesystem mit potenziell jahrzehntelanger Lebensdauer.

Woher kommt das Salz?

Das Beste daran: Salz ist überall. Es kann aus unterschiedlichsten Quellen gewonnen werden:

  • aus Meersalz, das durch Verdunstung entsteht,
  • aus Steinsalz-Lagerstätten – etwa im deutschen Werra- oder Salzstockgebiet,
  • aus Soleschichten unter der Erde, wie sie in Norddeutschland oder Österreich vorkommen,
  • oder sogar aus industrieller Salzrückgewinnung, etwa aus chemischen Prozessen oder Meerwasserentsalzung.

Deutschland selbst verfügt über große Natrium- und Chloridvorkommen, die bisher kaum für die Energiespeicherung genutzt werden.

Damit könnte das Land nicht nur unabhängiger von asiatischen Lieferketten werden, sondern eine neue, nachhaltige Wertschöpfungskette aufbauen – Made in Germany.


Einsatzgebiete

Die Salz-Luft-Batterie ist vor allem dort stark, wo Platz keine Rolle spielt, aber Langzeitstabilität und Umweltschutz zählen:

  • als Hausspeicher für Photovoltaikanlagen,
  • in Industriebetrieben zur Netzstabilisierung,
  • für Inselnetze und Off-Grid-Systeme,
  • und künftig in Großspeichern für Wind- und Solarparks.

Ihr Aufbau ist robust, preiswert und skalierbar – perfekte Voraussetzungen für eine grüne Speicherinfrastruktur.


Deutschlands stille Energie-Revolution

In deutschen Forschungsinstituten wie dem Fraunhofer ICT, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) oder der TU München entstehen derzeit Prototypen, die das Potenzial haben, den Energiemarkt zu verändern. Wenn diese Technologie im großen Maßstab funktioniert, könnte sie eine echte Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus werden – und Europa einen technologischen Vorsprung verschaffen, der unabhängig macht von globalen Lieferkrisen und politischen Erpressungen.


Sauber. Sicher. Salz.

Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, könnte in wenigen Jahren Realität sein: Batterien, die jahrzehntelang halten, sich vollständig recyceln lassen und keine seltenen Erden benötigen. Eine Batterie, die buchstäblich aus Salz und Luft entsteht – zwei Ressourcen, die überall verfügbar sind. Das ist nicht nur ein technischer Fortschritt, sondern ein ökologischer und politischer Befreiungsschlag.



#Energiewende, #Innovation, #Batterietechnologie, #MadeInGermany, #Unabhängigkeit

Der unsichtbare Heizstrahler der fossilen Ära

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
– Die Welt gibt es nur einmal…..
Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen…
eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.

——-

Über jedem Quadratmeter der Erde brennt heute ein Heizstrahler – mit etwa 3,8 Watt Dauerleistung.

Klingt wenig?

Doch das gilt überall, rund um die Uhr – auf 510 Millionen Quadratkilometern Erdoberfläche.

Das ergibt eine zusätzliche Energieaufnahme von fast 1,9 Billiarden Watt.

Ein gigantischer Heizkörper, befeuert durch die fossile Energie, die wir täglich verbrennen: Kohle, Öl und Gas.


Die doppelte Hitze

Beim Verbrennen entsteht zunächst direkte Wärme – in Motoren, Heizungen, Fabriken.

Doch viel bedeutsamer ist der zweite Effekt:

Es entstehen Treibhausgase, vor allem CO₂ und Methan, die verhindern, dass diese Wärme wieder ins All entweicht.

So heizen wir doppelt:
erst durch das Feuer selbst,
dann durch den Wärmestau, den die Gase erzeugen.


Methan – der Brandbeschleuniger

Methan ist der Turbo unter den Treibhausgasen.

In den nächsten 20 Jahren wirkt es rund 80-mal stärker als CO₂.
Über 100 Jahre gemittelt sind es immer noch etwa 30-mal.

Methan bleibt zwar nur etwa 12 Jahre in der Atmosphäre –
aber in dieser Zeit richtet es enormen Schaden an.

Rund ein Drittel der heutigen Erderwärmung geht bereits auf Methan zurück.

Und Methan stammt längst nicht nur aus der Landwirtschaft.

Allein die Förderung und Nutzung fossiler Energien – Öl, Gas, Kohle – setzen jedes Jahr rund 120 Millionen Tonnen Methan frei.

Das ist ein gutes Drittel aller menschengemachten Methan-Emissionen.


Der Heizstrahler des Fortschritts

Man kann sagen:

Wir verbrennen in wenigen Jahrhunderten das,
was die Natur in Millionen Jahren gespeichert hat.

Diese Energie treibt Maschinen, Autos, Flugzeuge –
aber sie heizt auch den Planeten selbst auf.

Was einst tief unter der Erde ruhte,
um die Erde kühl zu halten,
befeuert heute einen globalen Dauerbrenner.


Methan stoppen – Zeit gewinnen

Weil Methan kurzlebig, aber extrem wirksam ist,
könnten schnelle Methan-Reduktionen den Temperaturanstieg spürbar bremsen –
noch innerhalb eines einzigen Jahrzehnts.

Wer also Klimaschutz sofort will,
muss bei Methan aus fossilen Quellen ansetzen –
bei undichten Gasleitungen, beim Fracking, bei der Förderung von Öl und Kohle.


Der unsichtbare Heizstrahler

3,8 Watt pro Quadratmeter – das klingt klein,
doch es verändert das Gleichgewicht eines ganzen Planeten.

Wir leben in einer Zeit,
in der die fossile Wärme noch nachstrahlt,
lange nachdem das Feuer längst erloschen ist.

Es ist der unsichtbare Heizstrahler der fossilen Ära.
Und er verlischt erst,
wenn wir aufhören, ihn zu befeuern.


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