Von Bauernprotest bis zu Extremistenlandwirte Bauernextremisten in der Geschichte wohl bekannt –

Es gibt bei Bauern friedliche Proteste, aber auch leider gewalttätige extremistische Proteste.

Ein Beitrag von

Yves Willers

Gewalttätige Bauern leiten das Ende der ersten deutschen Demokratie ein.

Ende 1927 stürzen weltweit die Preise für Schweinefleisch. Ein Dominoeffekt setzt ein: Erst fallen die Futtermittelpreise, dann die anderer Produkte.

Eine Agrarkrise folgt, verschärft durch schlechtes Wetter und steigende Zinsen: Überschuldung der Betriebe, Zwangsversteigerungen, Proteste auf dem Land münden in dem Aufstand der holsteinischen „Landvolkbewegung“ (Fahne auf dem Bild)

Die Politik gelähmt, weil die Interessensvertreter der Bauern sich parteiintern auf keine Lösung für die Krise einigen können.

Die konservativen Parteien sind gespalten in ihren Loyalitäten.

Die Forderung der Bauernverbände nach Einfuhrzöllen steht entgegen dem Interesse eines Teiles der Großspender aus der exportorientierten Industrie, die sich vor einem Handelskrieg fürchten.

Die DNVP konzentiert sich zudem auf die Interessen ihrer finanziellen Förderer unter den getreideanbauenden Großagrariern im Osten. Schutzzölle sind für sie die ideale Lösung.

Die damit verbundene Verteuerung der Lebensmittelkosten ist aber nicht nur für die SPD inakzeptabel, sondern auch für die landlose landwirtschaftliche Arbeiterschaft und die zahlreichen Kleinbauern, die auf ausländische Futtermittel angewiesen sind.

Die NSDAP, um ihre Reputation in bürgerlichen Kreisen besorgt, distanziert sich nach ersten Annäherungen von den aufständischen Bauern.

Aber zwei rechtsextreme Aktivisten – Bodo Uhse und Bruno von Salomon – versuchen, die Bewegung zu nutzen, um ihre Ideologie zu verbreiten. 

Ihre Saat trägt Früchte.

Ein Teil der Bauern geht zur Gewalt über. 

Bei der mit reichsweit 2,6% Stimmenanteil für die NSDAP desaströsen Reichstagswahl 1928 erhält sie auch deswegen in den Zentren des Aufstandes ca. 30% der Stimmen.

Die Agrarverbände und konservativen Parteien finden keine Kompromisslinie.

Vielen Verbandsfunktionären, Großspendern und Politikern geht es weniger um die Not ihrer Mitglieder als darum, grundsätzlich die Republik zu bekämpfen. Vor allem der konservative Medien-Mogul Hugenberg hintertreibt ab Frühjahr 1929 eine „Grüne Front“ zur Durchsetzung praktischer Lösungen. Ihm kommt die Krise recht, um den „Kampf gegen das System“ zu befeuern.

„Weimar ist nicht 1:1 mit heute vergleichbar“.

In diesem Fall stimmt es: Die Preise gehen im Jahr 1927 für Weizen um etwa 30 %, für Schweine um etwa 40 % und für Butter sogar um mehr als 50 %. zurück.

Die Kosten bleiben konstant, Insolvenzen die Folge.

Die Agrarpreise sind dagegen im Jahr 2023 stark gestiegen, deutlich schneller als die Betriebskosten, deswegen erzielen bäuerliche Betriebe in Deutschland zur Zeit Rekordgewinne.

Der Gewinnzuwachs lag im letzten Jahr zwischen 20% und 100% .

#demokratie #niewiederistjetzt #wirsindmehr #stopafd #noafd

Nachtrag: Bodo Uhse und Bruno von Salomon bleiben ihrer demokratiefeindlichen Gesinnung, die sie unter den Bauern verbreitet haben, lebenslang treu. Doch wechseln beide 1929 zur kommunistischen KPD. 

Quelle und Kommentare:

—> https://www.linkedin.com/posts/activity-7167035497641402368-Xg86?utm_source=share&utm_medium=member_ios

——

Ein Kommentar von

Werner Hoffmann Demokrat der Mitte

Um was geht es den Landwirten denn wirklich

Die Landwirte haben ihren Gewinn gegenüber letztem Jahr erheblich gesteigert.

Und trotzdem demonstrieren sie gegen die Regierung?

Und einige Landwirte haben inzwischen ein so extremistisches Verhalten, dass sie im Sumpf der rechten Ecke einzuordnen sind.

Ich habe nichts gegen freie Meinungsäußerung.

Radikale Bauern, die dann noch von „am Galgen hängt“ auf ihr Gefährt schreiben, müssen mit aller Deutlichkeit die Rechtstaatlichkeit erfahren,

Bauernprotest rechtsextrem mit Galgen

ABER:Wenn durch Traktoren Veranstaltungen von demokratischen Gruppen bewusst verhindert werden, die für Demokratie einstehen, dann ist das Verhalten dieser Bauern kriminell und gehört bestraft.